Mit dem neuen Partner Extra Computer wird weiteres Wachstum leichter. Die Portfolios ergänzten sich gut, so Maier. Extra sei auf PCs, auch Industrie-PCs, spezialisiert. Auch Server gehörten zum Portfolio, aber „nicht in signifikantem Umfang“. Man sehe sich nicht als Wettbewerber. Zumal Thomas-Krenn an gewerbliche Endkunden verkauft und Extra an Händler. Daran soll sich auch nichts ändern. „Wir wollen den Fachhandel nicht umgehen, deren Kompetenzen haben wir nicht. Wir erhoffen uns Synergien, weil viele Firmen nicht genug IT-Kapazitäten im Haus haben. Dann können wir künftig auf das Netzwerk von Extra zurückgreifen.“
Denn auch das Geschäft sei komplexer geworden, „früher waren Server Hardware, heute kommen Themen dazu wie SDWan, VDI, Cloud, Maschinenpark, Edge Computing und mehr. Das kann ein Admin gar nicht alles abdecken. Und wir können beraten, aber nicht implementieren.“ Eine Win-win-Situation, betont Maier, denn „wir wollen nur Hardware verkaufen, haben kein Interesse an Services. Das ist ein Punkt für Systemhäuser. Sie können so auch überregional Geschäft machen.“
Durch Extra Computer könne der Sever-Spezialist in Projekten künftig auch Office-Produkte, PCs und Industrie-PCs vermitteln. Das erweitere das Portfolio erheblich.
Maiers Zukunftsvision ist eine Art Marktplatz, wo sich die Kunden künftig im Shop des Herstellers nicht nur die Hardware, sondern auch die Services kaufen und Händler eigene Produkte mitanbieten können.
Als ersten Schritt sollen den Extra-Kunden im Konfigurator auch die Server von Thomas-Krenn angeboten werden. Umgekehrt wäre das ein Problem, weil im Thomas-Krenn-Shop Endkunden einkaufen. „Wir werden nicht eins zu eins die gleichen Produkte und Preise haben. Wir wollen keine Channel-Kunden vergraulen“, versichert Maier.
Extra Computer und Thomas-Krenn sehen sich nicht als Konkurrenten. Die Unternehmen kennen sich schon lange. Die Extra-Gründer Heinz und Wolfgang Fetzer sind seit 30 Jahren im Geschäft und wollten mangels Nachfolger das Unternehmen in gute Hände weitergeben. Da bot sich ein Zusammengehen an. Gemeinsam könne die Unternehmensgruppe jetzt mehr Sichtbarkeit im Markt gewinnen und für viele Kunden eine Alternative zu den großen Volumenanbietern werden, meint der Thomas-Krenn-Chef.