Oft geht es also mehr um das Neue an sich, als darum, welche Vorteile es wirklich bringt. Dieser Newism ist einer der wesentlichen Treiber dafür, dass sich über zwei Drittel der Nutzer ein neues Smartphone zulegen, obwohl das alte meist noch tadellos funktioniert. Auch bei PCs sind es noch mehr als 50 Prozent und selbst ihre noch einwandfrei arbeitende Waschmaschine ersetzen 35 Prozent gegen ein neueres Modell.
Auf Unternehmensebene trägt der Newism in Kombination mit den steuerlichen Abschreibungsmodalitäten dazu bei, dass jährlich noch immer Millionen von Rechnern ungeachtet ihrer technischen Leistungsfähigkeit aussortiert werden. Wie die auch die jüngsten Umfrageergebnisse bestätigen, ist es paradoxer Weise gerade den vermeintlich besonders umweltbewussten jungen Generationen besonders wichtig, von ihrem Arbeitgeber immer mit topaktueller Hardware ausgestattet zu werden. Während 84 Prozent der Befragten über 60 Jahren angeben, das Ziel einer möglichst langen Geräte-Nutzungsdauer sei fester Bestandteil ihres Wertekanons, sind es bei den 18 bis 29-jährigen nur etwa halb so viele. Dementsprechend geringer ist bei den jüngeren Generationen auch die Bereitschaft, Zeit, Wissen und Arbeit in die Pflege und den Werterhalt ihrer elektronischen Besitztümer zu investieren.
Erst weit abgeschlagen folgen damit Defekte als Argument für einen Austausch. Zu einem nicht unerheblichen Teil sind dafür Hersteller verantwortlich, die es, beispielsweise durch das Verkleben von Akkus und anderen Komponenten, unnötig aufwendig und teuer machen, Geräte zu reparieren und damit am Leben zu erhalten. Gleichzeitig kommt dies vielen Nutzern entgegen, da sie damit eine scheinbar perfekte Entschuldigung für ihren Wunsch nach etwas Neuem haben. In der Umfrage geben nur 20 Prozent an, bei einem vermutlich auf einen Defekt zurückzuführenden Problem mit ihrem Rechner überhaupt eine Reparatur in Betracht zu ziehen. Der Rest tauscht das Gerät einfach direkt aus.