Vieles was für die Hardware gilt, trifft in ganz ähnlicher Weise auch auf Softwareprodukte zu. Zwar können diese, abgesehen vom Auslaufen des Supports, nicht »altern« oder sich »abnutzen«, dennoch bieten auch sie Resellern zahlreiche Möglichkeiten für zusätzliches Geschäft mit Produkten und Dienstleistungen: Ob beim einfachen Verkauf günstiger gebrauchter Lizenzen, dem Ankauf von Assets um beispielsweise den Umstieg auf Cloud-Lösungen mit zu finanzieren, oder Beratungsleistungen und Services wie Lizenz- und Software-Asset-Management (SAM).
Als ein Beispiel für diese Möglichkeiten kann die Glöckle Gruppe dienen, deren Firmen in der Vermittlung von staatlichen Lotterie-Produkten sowie in der Energieversorgung tätig sind. 2019 entschied sich das Unternehmen zum Umstieg auf Cloud-Produkte von Microsoft. Im ersten Schritt wurden dazu die Office-Anwendungen migriert, gefolgt von Teilen der Serverlizenzen. In einem späteren Schritt soll dann auch noch das Betriebssystem folgen. Um die Finanzierung des Umstiegs zu erleichtern, sollte ein Großteil der bis dato genutzten On-Premise-Lizenzen veräußert werden. Da es sich hierbei um rund 250 per SA-Vertrag genutzte Office- und Serverlizenzen handelte, waren diese auf dem neuesten Stand und hatten damit einen erheblichen Restwert.
Oberste Priorität hatte für die Verantwortlichen dabei jedoch explizit nicht, auch noch den letzten Cent heraushandeln, sondern ein rechtssicherer Verkauf mit Begleitung durch einen vertrauenswürdigen Partner. Da aus mehreren eingeholten Angeboten nicht eindeutig ersichtlich war, welche davon entsprechend seriös und verlässlich waren, baten die Verantwortlichen ihren Systemhaus-Partner Cancom um Hilfe, der ihnen schließlich den Kontakt zum Gebrauchtsoftwareanbieter Vendosoft vermittelte. Obwohl dessen Angebot etwas niedriger war als beispielsweise das eines konkurrierenden Online-Portals, stimmten sowohl die Abdeckung der rechtlich wichtigen Aspekte wie die Deinstallation der Altlizenzen und die Dokumentation des Verkaufsprozesses als auch die Chemie sofort und man wurde sich schnell einig.
»Das war für uns eine wertvolle Empfehlung. Als Mittelständler brauchen wir einen Partner, bei dem wir gut aufgehoben sind – auch für den Fall, dass es mal zu Problemen kommt«, fasst der für Einkauf, Betriebsorganisation und Lizenzmanagement bei Glöckle verantwortliche Peter Klemmer zusammen. Rund 100.000 Euro konnte das Unternehmen so noch mit seinen nicht mehr benötigten Lizenzen erwirtschaften und direkt wieder in die Cloud-Migration reinvestieren.