Es ist momentan noch schwierig, über Sprachassistenten und die Smart Speaker konkrete Einnahmen zu generieren. Gerade das stark gehypte Thema “Voice Commerce” steckt – zumindest in Deutschland – noch in den Kinderschuhen. Unternehmen müssen einige Herausforderungen meistern, damit die Monetarisierung für den Kunden akzeptabel und damit zum Erfolg wird, darunter fallen:
Preisdruck
Der Preisdruck für Endgeräte im Smart-Speaker-Markt ist hoch. Amazon verkauft die Endgeräte zu Produktionskosten, als Türöffner für den Verkauf von digitalen Diensten. Daher sollten Unternehmen ihre Endgeräte so gestalten und positionieren, dass sie nicht direkt dem Preisdruck ausgesetzt sind.
User Experience und Dialog Design
Sprachassistenz bietet nur Vorteile, wenn das Vorhaben des Kunden schneller und einfacher über Sprache abgewickelt werden kann. Insbesondere in der Gestaltung von Verkaufsdialogen müssen die Skill-Anbieter daher auf eine reibungslose Experience achten. Für den Kunden muss ein klarer Mehrwert erkennbar sein, warum er den Einkauf über Sprache tätigen und nicht zu seinem Handy oder Tablet greifen sollte. Auch wird momentan Werbung noch negativ aufgefasst, wenn sie nicht gut integriert ist – hier müssen Unternehmen bei den Cross- und Upsell-Aktivitäten sehr bedacht vorgehen.
Datenschutz und Datensicherheit
Besonders wenn es um die Abwicklung von Verkäufen, Anfragen beim Kundenservice und natürlich die Erfassung von Kundendaten geht, müssen Unternehmen in Deutschland und Europa auf die Datenschutzbestimmungen achten. Transparenz für den Kunden und ein sehr sensibles Vorgehen, immer wenn es um Kundendaten geht, sollten hier das oberste Gebot sein. Unternehmen sollten sich in dieser Thematik immer rechtlich rückversichern.
Technische Möglichkeiten müssen erst noch geschaffen werden
Weitere Optionen sind zwar denkbar – momentan gibt es zum Teil aber noch keine technischen Lösungen dafür am Markt. Perspektivisch wäre zum Beispiel ein Suchmaschinenmarketing für Sprachplattformen denkbar. Plattformanbieter sollten mit Medien- und Werbehäusern zusammenarbeiten, um Lösungen zu entwickeln, wie ein “Voice”-Suchmaschinenmarketing aussehen könnte, sowohl aus technischer als auch aus Kundensicht. Die Potenziale zur Monetarisierung von Sprachassistenten sind ohne Zweifel vorhanden. Damit die Monetarisierung auch erfolgreich ist, müssen sich Unternehmen mit dem konkreten Geschäftsmodell, den technischen Lösungen und besonders mit der Kundenakzeptanz auseinandersetzen.
Maike Saager, Senior Consultant bei mm1