M2M, Telematik, Logistik

Echtzeit für das vernetzte Auto

31. August 2015, 10:30 Uhr | Yvonne Nestler, Fachautorin, Köln
Per WLAN, LTE und 5G zu Echtzeit-Telematik.
© Deutsche Telekom

Der Markt für M2M rund um das Automobil wächst. Um jedoch wirklich sicher zu fahren, müssen vernetzte Autos Daten in Millisekunden über weite Strecken übertragen. Eine Herausforderung an die Mobilfunktechnik.

Ein Pkw rast mit 160 Kilometer pro Stunde über die Autobahn. "Achtung", meldet das Auto dem Fahrer. "Stauende in 500 Metern hinter der Kurve." Der Fahrer drückt rechtzeitig auf die Bremse. Maschinen-zu-Maschinen-Kommunikation kann die deutschen Straßen sicherer und das Autofahren komfortabler machen. "Schon heute hat das vernetzte Auto einen großen Anteil am M2M-Markt", schreibt Machina Research – im Jahr 2014 waren es rund 261 Milliarden Euro. Und das zukünftige Potenzial ist noch größer so das Marktforschungsunternehmen.

Um das volle Leistungsvermögen des vernetzten Autos auszuschöpfen, benötigt es jedoch eine zuverlässige Mobilfunkverbindung. Es reicht nicht aus, wenn Fahrzeuge nur auf direktem Weg mit den Fahrzeugen in ihrer Nähe (Car-to-Car-Kommunikation) kommunizieren oder mit einer straßenseitig aufgebauten Verkehrsinfrastruktur (Car-to-Infrastructure-Kommunikation) wie beispielsweise Ampeln. Für solche Funktionen ist lediglich eine Funk-Reichweite von maximal ein paar hundert Metern notwendig – wenn kein großes Fahrzeug oder ein Haus im Weg steht. Eine Reichweite, die sich mit dem WLAN-basierte Standard "802.11p" im Frequenzband 5,9 GHz einfach realisieren lässt.

Damit Autos aber wirklich sicher und irgendwann auch selbstständig fahren, reicht eine solche "Sichtweite" nicht aus. Schließlich muss das vernetzte Auto auch den Stau hinter der nächsten Kurve sehen und wissen, wann der nächste Platzregen niedergeht. Dazu muss es seinen Kommunikationsradius deutlich erweitern – über die WLAN-Reichweite hinaus. Möglich wird das mit dem Mobilfunkstandard LTE. Verfügen vernetzte Fahrzeuge über eine LTE-Mobilfunkanbindung, erhalten sie damit eine Art "virtuelle Sicht" über weite Distanzen.

Doch erfüllen die heutigen Mobilfunknetze die Anforderungen vernetzter Autos überhaupt? Immerhin müssen sie schon heute gewaltige Datenmengen bewältigen. Allein zwischen 2011 und 2014 hat sich das Datenvolumen in den deutschen Mobilfunknetzen laut Bundesnetzagentur vervierfacht: auf fast 400 Millionen Gigabyte im Jahr. Und auch die Daten, die ein Auto erzeugt, werden stark steigen. Immerhin führt die Weiterentwicklung des vernetzten Autos auf direktem Weg zum Gipfel des automobilen Datenvolumens: dem selbstfahrenden Auto. Der US-Zulieferer Delphi zum Beispiel erzeugte im vergangenen März mit nur einem autonom fahrenden Auto drei Terabyte Daten auf einer Strecke von 5.500 Kilometer.

 

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

  1. Echtzeit für das vernetzte Auto
  2. Übertragung in Echtzeit nötig
  3. Netzwek-Infrastrukturen und Fazit
  4. Hintergrund: Mobilfunk tritt aufs Gaspedal

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Deutsche Telekom AG

Weitere Artikel zu Deutsche Telekom AG Bonn

Weitere Artikel zu Telekom Deutschland GmbH

Weitere Artikel zu Telekom Deutschland GmbH Mehrwertdienste

Weitere Artikel zu Mobilfunk-Dienste

Weitere Artikel zu IoT Services

Weitere Artikel zu Telematik

Matchmaker+