Fixed Mobile Convergence

Impulse für Mobility

23. Mai 2018, 14:41 Uhr | Autor: Christoph Wichmann / Redaktion: Diana Künstler
© fs

Mobilität wird für Unternehmen mehr und mehr zum Wettbewerbsfaktor. Dementsprechend unverzichtbar ist das Mobiltelefon als Kommunikationsmittel. Denn erst wenn die Smartphones reibungslos in die TK-Anlage des Betriebs eingebunden sind, entfalten sich die Vorteile des mobilen Arbeitens vollständig.

Morgens ins Büro, mittags in die Kantine und nach Feierabend wieder nach Hause: Dieser klassische Tagesablauf entspricht für viele Beschäftigte in Deutschland nicht mehr der Realität. Das belegen Zahlen, die das Institut der deutschen Wirtschaft unlängst vorlegte. Demnach sind mehr als die Hälfte aller Beschäftigten (54,4 Prozent) zumindest gelegentlich außerhalb des eigenen Unternehmens im Einsatz. Weil wichtige Geschäftsprozesse dennoch nicht stagnieren dürfen, wird das Mobiltelefon für diese Mitarbeiter zum zentralen Kommunikationsinstrument. Dementsprechend wichtig ist für viele Unternehmen das Thema Fixed Mobile Convergence (FMC). Nach Möglichkeit soll es weder für Kunden oder Kollegen noch für den Mitarbeiter selbst einen Unterschied machen, ob er ein Telefonat im Büro oder unterwegs führt. Das hinterlässt einen professionellen Eindruck und kann zudem die Arbeitszufriedenheit erhöhen. Voraussetzung ist die gelungene Mobilfunkintegration im Unternehmen. Für deren technische Umsetzung gibt es verschiedene Ansätze.

Dass die direkte Einbindung von Mobiltelefonen in die hauseigene TK-Anlage vorteilhaft ist, steht außer Frage. Allein die unterschiedliche Abrechnung von Telefonaten, die am Schreibtisch geführt werden, und jenen, die mit dem Mobiltelefon stattfinden, bedeutet oft einen Mehraufwand für die Buchhaltung. Das liegt daran, dass für mobile und Festnetz-Telefonie häufig zwei verschiedene Anbieter genutzt werden. Auch ist das Weiterleiten von eingehenden Anrufen auf eine mobile Rufnummer ein eher antiquiertes Verfahren. Schließlich sind moderne UCC-Lösungen längst in der Lage, mobile Endgeräte direkt zu integrieren.

Vorteile der nativen Integration
Eine effiziente Form der Einbindung ist die native Integration, die gleich mehrere Vorteile bietet. Hierzu ist lediglich das Einlegen einer speziellen SIM-Karte in das Mobiltelefon nötig. Dieses wird daraufhin als Nebenstelle innerhalb der laufenden TK-Anlage registriert. Eine gesonderte Schulung der Mitarbeiter ist nicht vonnöten, da die Installation einer zusätzlichen Software entfällt und sich das Smartphone genau wie vor der Integration bedienen lässt. Weil das Endgerät bei dieser Art der Einbindung den nativen Dialer des Smartphones nutzt, ist es möglich, Rufnummern aus Internetseiten und Standard-Apps direkt zu wählen. Dabei wird das Gespräch nicht über die Festnetzrufnummer oder über die TK-Anlage geführt, was unter dem Strich eine tatsächlich vollständige Integration des Mobiltelefons bedeutet. Ein weiterer Vorteil: Ein Smartphone ist keine Bedingung für diese Art der Integration. Nutzt ein Mitarbeiter als Diensthandy ein klassisches Feature Phone, ist er also nicht gezwungen, auf ein Smartphone umzusteigen. Die native Integration ist jedoch nicht mit jedem Anbieter möglich. Nur Anbieter von IP-Centrex-Systemen, die mit einem Mobilfunkbetreiber kooperieren und dadurch als Mobile Virtual Network Operator auftreten können, sind dazu in der Lage. An dieser Stelle ergibt sich für den Anwender der einzige Nachteil: Er wählt den Netzbetreiber nicht selbst, sondern vertraut darauf, dass der Mobile Virtual Network Operator gleichzeitig mit dem bestmöglichen Betreiber zusammenarbeitet.

Via App oder Client
Eine große Zahl von Anbietern geht einen aufwändigeren Weg. Bei ihnen erfolgt die Einbindung entweder über einen Client oder per App. Sind diese einmal auf dem gewünschten Gerät installiert, können Anwender über diese Zugänge auf die TK-Anlage des Unternehmens zugreifen. Auf diese Weise wird das Smartphone zur mobilen Nebenstelle, sodass Anrufe, die im Büro eingehen, je nach Einstellung gleichzeitig auch das Handy erreichen (Parallel Ringing). Zu bedenken ist jedoch, dass bei diesem Vorgehen die Einflussnahme auf das vorhandene Betriebssystem und die regelmäßigen Updates der Hersteller sehr begrenzt ist. Ebenso nachteilig ist die Abhängigkeit von der auf den Mobiltelefonen installierten Software. Nicht nur die Installation allein bedeutet einen Mehraufwand, auch für die fortwährende Pflege der Software muss Zeit eingeplant werden. Für TK-Systemhäuser können darüber hinaus White-Label-Lösungen für die Integration mobiler Nebenstellen interessant sein. Diese versetzen das Systemhaus in die Lage, gegenüber Kunden unter eigener Marke als eigenständiger Anbieter aufzutreten, die erbrachten Leistungen selbst abzurechnen und Kundenbeziehungen, die oft über einen langen Zeitraum hinweg gewachsen sind, in eigener Hand zu behalten.   

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

  1. Impulse für Mobility
  2. BYOD im Schatten der EU-DSGVO

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu connect professional

Weitere Artikel zu UC-Software/-App

Weitere Artikel zu Digital Workplace

Weitere Artikel zu Mobile Device Management

Weitere Artikel zu Mobile Security

Matchmaker+