Künstliche Intelligenz ist bei Samsung nicht erst seit jetzt ein Schwerpunkt. Schon beim letztjährigen Event hatte das erste AI-Smartphone „Galaxy S24“ die Aufmerksamkeit der Partner auf sich gezogen. Das Gerät habe auch im Verkauf die Erwartungen übertroffen, berichtet Sandikci. „Es war auch in Deutschland unsere bisher erfolgreichste S-Serie“. Game Changer sei dabei klar die AI-Funktion.
In Mainz war jetzt der Nachfolger am Start. Das neue „Galaxy S25“ nutzt AI übergreifend, nicht mehr in einzelnen Apps. So ist ein AI-Assistent installiert, der beispielsweise eine geplante Reise nicht nur im Kalender einträgt, sondern auch gleich Hotel und Tickets bucht.
Entwickler von neuen AI-Anwendungen unterstützt Samsung mit entsprechenden Tools. Aber neue AI-Anwendungen brauchen auch neue Geräte mit mehr Rechenleistung. Weil solche Geräte immer teurer werden, gewinnen Abomodelle an Bedeutung. „DaaS wächst dramatisch“, so Sandikci.
Bei AI sei aber noch viel Luft nach oben. Im B2B-Umfeld setzen gerade mal 20 Prozent der Firmen AI ein. Hier brauche es verstärkt lokale Partner, um die Kunden überhaupt erstmal dazu zu bringen, AI auszuprobieren. „Wir brauchen mehr Use Cases – konkrete Anwendungsfälle, um die Vorteile zu demonstrieren“, so der Manager. Einsatzmöglichkeiten sieht er etwa im Handel oder der Polizei, wo die AI-fähigen Smartphones bereits für Übersetzungen genutzt werden.
Hier sieht Sandikci auch Möglichkeiten für die Partner, ihr Geschäft in Richtung Software und Services weiterzuentwickeln. „Wir haben jetzt eine ganz gute Partnerlandschaft, die das auch vermarkten kann. MSPs können auch ihre eigenen Services dazu packen. Vor einigen Jahren ging das noch vor allem über Knox, weil sich alles um Sicherheit drehte.“ Mit der Security-Lösung sei Samsung sehr gewachsen. „Aber Box Moving war früher. Das Lösungsgeschäft hat sich weiterentwickelt und ist sehr erfolgreich".
Managed Services sind für Samsung und seine Partner zunehmend im Fokus. Erst 2023 hatte Samsung ein MSP-Partnerprogramm aufgelegt und laut Sandikci „gar nicht groß beworben“. Trotzdem konnten seitdem 65 MSP in Deutschland gewonnen werden. Das Geschäft mit MSPs wachse erfreulich, berichtet der B2B-Chef: „Da ist viel Eigendynamik. Die meisten MSPs kommen aufgrund von Kundenanfragen auf uns zu.“
MSPs können über das kostenlose Samsung-Portal ihren Kunden Services wie MDM oder Lifecycle-Management bis hin zum Outsourcing anbieten. 1.165 neue Kunden habe Samsung über MSPs bekommen, die 1,6 Millionen Endgeräte managen, berichtet Sandikci. Aber da sei noch Luft nach oben. Er will das Programm deshalb weiter ausbauen und auch auf die Samsungs-Notebooks ausdehnen.