Die Nachhaltigkeit einer Branche lässt sich aber nicht nur an den durch sie produzierten Produkten bewerten. Auch der Umgang mit Ressourcen und Energie ist zu einem wichtigen Thema geworden. Und in einer Gemeinschaft lassen sich Klimaziele in jedem Fall schneller erreichen. So vereint beispielsweise die weltweite Initiative „RE100“ Unternehmen, die sich dem Ziel einer hundertprozentigen Nutzung von Strom aus regenerativen Energien verpflichtet haben. Dieser Initiative hat sich nun auch Epson angeschlossen. Seit März 2021, so lässt das Unternehmen wissen, setzen alle Standorte in Japan auf Strom aus erneuerbaren Energiequellen, Epson Deutschland greift bereits seit 2008 ausschließlich auf Ökostrom zurück. „Die ausschließliche Nutzung von Ökostrom ist logische Konsequenz unserer Umweltvision 2050. In unserer Vertriebszentrale in Meerbusch arbeiten wir schon seit über zehn Jahren mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen“, sagt Henning Ohlsson, Direktor Nachhaltigkeit Epson Europa und Geschäftsführer Epson Deutschland. „Insgesamt konnten wir damit bis 2020 allein an diesem Standort 2.200 Tonnen CO2 vermeiden.“ Weltweit wolle Epson alle Niederlassungen und Werke bis 2023 komplett auf Ökostrom umzustellen.
Vom Anschluss an die RE100-Initiative erwartet man sich bei Epson einen positiven Schneeballeffekt: „Der Beitritt zu dieser wichtigen Initiative drückt nicht nur unser starkes Engagement für 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energiequellen und für die Erreichung der Ziele des Pariser Abkommens aus, sondern soll auch unsere Kunden und Geschäftspartner ermutigen, den Wechsel zu vollziehen,“ so Epson-Präsident Yasunori Ogawa.
Ricoh ist einen bedeutenden Schritt in Richtung Nachhaltigkeit gegangen: So hat sich das Unternehmen im März als aktiver Partner dem Online-Marktplatz „Wipo Green“ angeschlossen. Dabei handelt es sich um eine internationale Plattform für den Austausch grüner Technologien, die von der Weltorganisation für geistiges Eigentum (Wipo) der Vereinten Nationen betrieben wird. Als ersten Beitrag wird Ricoh 83 Patente für Umwelttechnologien zur Verfügung stellen, die im Bereich der nachhaltigen Wasserwirtschaft zum Einsatz kommen. 17 Patente davon betreffen beispielsweise die Technologie für Abwasseraufbereitung. Denn Industrieabwässer sind branchenübergreifend ein wichtiges Umweltthema. Die Technologien, die Ricoh auf diesem Weg zugänglich macht, dienen unter anderem der Entgiftungsbehandlung von organischen Industrieabwässern.
Ricoh sieht sich dabei im Sinne der 17 UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals) in der Pflicht, einen Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher Probleme zu leisten. Da Transparenz und Verfügbarkeit von Wissen und Technologie hierbei eine entscheidende Rolle spielen, hat sich Ricoh dazu entschlossen, seine Patente für andere zugänglich zu machen. Die 83 Patente sollen dabei nur ein Anfang sein. Künftig möchte Ricoh weitere Patenttechnologien zur Verfügung stellen, die wiederum zur Erhaltung der Umwelt beitragen sollen.
Das Spektrum an Möglichkeiten, Nachhaltigkeit anzugehen, ist somit groß. Allen Wegen gemein dürfte sein, einerseits offen zu sein für neue, mitunter ungewöhnliche Ideen; andererseits ist aber auch die Bereitschaft nötig, Klimaziele gemeinsam anzugehen und dabei ein Stück weit eigenes Wissen zu teilen.