Mit dieser Entwicklung rücken zunehmend Gesamtlösungen in den Fokus, die Storage, Server, Netzwerke und Virtualisierungslösungen in einer einheitlichen Architektur verbinden. Merkmale wie Konnektivität und Interoperabilität gewinnen gegenüber einzelnen Produkt-Features an Bedeutung. Um sich im Markt stärker als Anbieter von Gesamtlösungen zu positionieren, bringen sich die Storage-Hersteller durch eine ganze Flut von Übernahmen in Stellung - und kurbeln damit auch die Konkurrenz untereinander kräftig an. »Der Wettbewerb wächst und das wird auch so weitergehen«, hat etwa HPs Storage-Chef Michael Gießelbach festgestellt. Auch Dell sieht mehr Konflikte im Markt. »Der Wettbewerb ist da«, bestätigt Marketingmanagerin Ann Karolin Thueland. »Integrierte Lösungen werden zum Schlüsselthema, das wird langfristig den Wettbewerbsvorteil ausmachen.«
Dell ist bereits seit längerem dabei, sich durch zahlreiche Übernahmen einen Namen im Speichermarkt zu machen. Mit den Akquisitionen von EqualLogic, Exanet und Ocarina hat sich der texanische Hersteller in den vergangenen Jahren iSCSI-, NAS- und Deduplizierungslösungen eingekauft. Vor allem die Übernahme des Speicherherstellers Compellent für 876 Millionen Dollar Anfang dieses Jahres hat Dells Position im Speichermarkt weiter ausgebaut. Mit den verschiedenen zugekauften Technologien sowie der eigenen »PowerVault«-Serie steht Dell nun allerdings vor einer erheblichen Integrationsaufgabe.
Beim Versuch den Spezialisten für Storage-Software, 3Par, zu übernehmen, scheiterte Dell im vergangenen Jahr allerdings am höheren Gebot von HP. Die beiden Konkurrenten lieferten sich einen erbitterten Bieterwettstreit, den schließlich HP für sich entscheiden konnte. Mit einer Übernahmesumme von 2,4 Milliarden Dollar musste HP allerdings tief in die Tasche greifen, konnte mit den 3Par-Technologien aber das eigene Software-Portfolio weiter ausbauen.