Interview mit Snom

Als TK-Anbieter aufzutreten ist „nicht mehr zeitgemäß“

30. März 2021, 7:26 Uhr | Antje Müller
Tony Lukaschewitz, Key Account Manager DACH bei Snom Technology.
© Snom

Die Migration von ISDN- und Analog-TK-Systemen auf VoIP verläuft hierzulande noch schleppend. Im Gespräch mit Tony Lukaschewitz von Snom fragt funkschau, was es dabei zu beachten gilt und wie sich die Telekommunikationsinfrastruktur zukünftig weiterentwickeln wird.

funkschau: Herr Lukaschewitz, warum ist die Migration von analoger und ISDN-Telefontechnik zu VoIP trotz der nahezu abgeschlossenen Umstellung der Anschlüsse oft noch ein langwieriger Prozess in Unternehmen und wie könnte er beschleunigt werden?

Tony Lukaschewitz: Never change a winning team – solange die Telefonie noch gute Dienste leistet und neue Technologien nur ­mithilfe des Laptops implementiert werden, gibt es oft kein Verständnis für die Notwendigkeit zur Migration. Und der deutsche Mittelstand schwört derzeit noch auf seine eigene Telefonanlage im Haus – ohne Schnick und Schnack.

funkschau: IP-Anschluss einerseits, klassische, teils mit Gateway angeschlossene ISDN-Systeme andererseits. Welche Problematik ergibt sich aufgrund der Koexistenz beider Technologien?

Lukaschewitz: Allgemein gesehen wird die Weiterentwicklung und Erweiterung damit gebremst. In einem Haus würden sich schlicht Inter­operabilitätsprobleme aufbauen.

funkschau: Im Gegensatz zu ISDN läuft bei VoIP die Kommunikation über die Datenleitung. Was gehen damit für neue Anforderungen einher, was gilt es für Unternehmen zu beachten?

Lukaschewitz: Am häufigsten außer Acht gelassen werden die
Themen Sicherheit und Datenschutz. Hier müssen entsprechend sichere Infrastrukturen aufgebaut werden und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Themen Sicherheit und Datenschutz grundsätzlich fortlaufend sensibilisiert werden.

funkschau: Verfügbare Bandbreite oder Netzabdeckung, Preis – was zählt zu den wichtigsten Kriterien bei der Wahl eines TK-Anbieters?

Lukaschewitz: Hier sehen wir insbesondere die Integrationsmöglichkeiten. Je größer die Vielfalt der Anwendungen, desto größer der Bedarf der Interoperabilität — beispielsweise mit Anwendungen wie Zoom, Teams, Hangouts, Slack, Salesforce oder SAP. Der Preis oder die Bandbreite spielt derzeit keine Rolle.

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