Start-ups
Go West?
Viele Start-ups sind mit dem Standort Deutschland unzufrieden. Vielmehr locken die USA als das Land der unbegrenzten Möglichkeiten die Gründer. Probleme macht vor allem die Finanzierung.
Nur 44 Prozent der Gründer würden wieder in Deutschland loslegen, wenn sie die freie Wahl für den Standort ihres Start-ups hätten. So das Zwischenergebnis einer Bitkom-Umfrage, bei der im Mai und Juni 136 Teilnehmer online befragt wurden. Stattdessen würde sich fast jeder Dritte für die USA entscheiden. „Das ist alarmierend“, sagt Bitkom-Präsident Thorsten Dirks. Er führt das in erster Linie auf die schwierige Finanzierung zurück – vor allem für Unternehmen, die ihr Wachstum mit frischem Geld in Millionenhöhe anschieben wollen. 55 Prozent nennen deshalb die Finanzierung als großes Hemmnis.
Gut, aber es geht noch besser
Gleichzeitig habe sich jedoch die Situation für fast jedes zweite Start-up in den vergangenen zwei Jahren verbessert. Bitkom sieht aber laut Handelsblatt noch Verbesserungspotenzial: „Wir müssen die Start-up-Nation werden – nicht eine von vielen“, so Dirks. Um das zu schaffen, schlägt sein Verband den Aufbau „digitaler Ökosysteme“ vor. Hier sollen Weltkonzerne mit dem Mittelstand und Start-ups zusammengebracht werden. Chancen sieht Bitkom vor allem im Bereich Industrie 4.0, also der Digitalisierung und Vernetzung der Produktion. „Wir müssen dort ansetzen, wo Deutschland bereits die Nase vorn hat“, betont der Bitkom-Präsident und nennt als Beispiele die Bereiche Auto, Logistik, Versicherer und Banken. „Diese Orte der Digitalen Transformation müssen und können so attraktiv sein, dass sich Unternehmen aus der ganzen Welt darum reißen, dort mit dabei sein zu dürfen“, so Dirks. Er sei zuversichtlich, dass beim nationalen IT-Gipfel der Bundesregierung im November erste konkrete Projekte gezeigt werden könnten.
Lesen Sie mehr zum Thema
