Dieses Neudenken muss gar nicht kompliziert sein oder das ganze bisherige Geschäftsmodell in Frage stellen. Fast jedes Unternehmen kann beispielsweise Vorteile aus der automatischen Kommunikation von Maschine zu Maschine (M2M) ziehen, wie beispielsweise das Unternehmen Kinderplanet: Der Hersteller von Kinderunterhaltungsgeräten vernetzt seine Kiddie-Rides in Form von Lokomotiven, Polizeiautos oder Fantasie-Figuren per M2M intelligent mit einer Software-Plattform. Das ermöglicht ihm nicht nur einen besseren Überblick über den Betrieb seiner Geräte, sondern es hilft auch, die Ausfallzeiten zu senken und dadurch die Einnahmen zu erhöhen. In kürzester Zeit haben sich die M2M-Investition für den Geschäftsführer Nils Miksch bezahlt gemacht.
In anderen Branchen setzt sich M2M bereits auf breiter Front durch, beispielsweise auf dem Energiemarkt. Dort haben regulatorische Auflagen, Energiewende, aber auch Komfortwünsche der Kunden, wie sie Smart-Home-Anwendungen erfüllen, bereits für einen kräftigen Digitalisierungsschub gesorgt. Auch darüber wird beim Digital Innovation Day berichtet. Telefónica hat sich besonders bei Energieversorgern als kompetenter und engagierter Partner etabliert. Und das Unternehmen hat nicht nur in Großbritannien den bislang größten Auftrag für Smart-Metering erhalten, sondern arbeitet auch in Deutschland mit vielen kleinen und großen Energieversorgern, mit Stadtwerken und Technologie-Anbietern zusammen. Beispielsweise mit der Energieversorger-Kooperation Trianel oder den Stadtwerken in Reutlingen und München.
Zum Erfolgsrezept von Telefónica zählt dabei unter anderem die Offenheit, auch technologische Entwicklungen abseits der bekannten Lösungen einzubinden. "Wir haben in ersten Smart-Meter-Projekten in Großbritannien, aber vor allem in Deutschland festgestellt, dass der Mobilfunk nicht immer ausreicht, um eine 100-prozentige Konnektivität am Zähler zu gewährleisten", erklärt Sven Koltermann, Leiter Energy M2M bei Telefónica in Deutschland. "Doch wir haben eine pfiffige Lösung für diese Herausforderung gefunden."
Zum Einsatz kommt die Funktechnik "RF Mesh": Die Geräte bauen bei Bedarf kleine selbstkonfigurierende Datennetze auf, in denen sie sich die Verbrauchsinformationen gegenseitig übertragen. Jedes Gerät hat eine SIM-Karte eingebaut und sobald einer dieser Zähler ein ausreichend starkes Mobilfunknetz findet, überträgt er automatisch die Daten aller Teilnehmer seines Ad-Hoc-Netzwerkes an das Versorgungsunternehmen. So lässt sich der Verbrauch jedes Kunden mehrmals pro Tag ablesen und die Digitalisierung der Energiewirtschaft kommt einen großen Schritt voran.