Viele Unternehmen suchen nach neuen Mitarbeitern und blicken dabei mittlerweile ins Ausland. Doch international zusammengesetzte Teams bringen Herausforderungen mit sich. Wie Übersetzungstools hier helfen können und was für eine gute Zusammenarbeit zu beachten ist, erläutert Tim Cadenbach von DeepL.
connect professional: Unternehmen schauen bei der Mitarbeitersuche immer mehr in Richtung Ausland. Doch in internationalen Teams gibt es oft ein Thema: die gemeinsame Sprache – besonders wenn es daran hapert. Wenn wir einen Blick auf die Firmenlandschaft in Deutschland werfen: Wie sehen Sie hier die Lage?
Tim Cadenbach: Unterschiedlich: Viele Firmen denken noch sehr deutsch. Das heißt: Sie haben sämtliche Dokumentation und Unterlagen auf Deutsch. Zudem gibt es Unternehmen, die vor Corona nie über die Möglichkeit zur Remote-Arbeit nachgedacht hätten. Die Mitarbeiter kamen aus der nahen Umgebung, weil gewünscht war, dass alle im Büro arbeiten. Internationale, remote arbeitende Mitarbeiter sind als kleiner Mittelständler schwierig zu handhaben sein. Anders sieht es bei Konzernen aus: Dort denken viele schon sehr lange auf Englisch.
connect professional: Welche Rolle spielt denn Remote-Arbeit im Kontext von internationalen Teams?
Cadenbach: Eine sehr wichtige. Stellt ein Unternehmen einen Mitarbeiter aus dem Ausland ein – zum Beispiel aus Spanien – dann bleibt der in der Regel in Spanien. Dazu muss man als Unternehmen bereit sein: dass es Mitarbeiter gibt, die eben nicht im Büro sitzen.
connect professional: Wie können sich Unternehmen auf Mitarbeiter, die nicht deutsch sprechen, vorbereiten?
Cadenbach: Gerade am Anfang kann ein Übersetzungstool bei der Integration helfen. Langfristig tragen Übersetzungstools dazu bei, die Kommunikation in Teams effizient und präzise zu gestalten. Aber eine Firma muss sich vor allem darauf vorbereiten, nicht nur in einer Sprache zu leben.
connect professional: Wie gelingt diese Umstellung auf eine Unternehmenssprache, die nicht die Muttersprache der meisten sein muss?
Cadenbach: Das Wichtigste ist, dass alle Informationen, die jeden Mitarbeiter betreffen, in einer Sprache vorliegen, die alle Mitarbeiter verstehen. In Deutschland bedeutet das in der Regel einen Switch ins Englische.
connect professional: Gibt es da nicht Widerstand?
Cadenbach: Ich habe in Unternehmen erlebt, dass Mitarbeiter nicht so begeistert waren, wenn es von jetzt auf gleich hieß: Wir machen ab jetzt alles auf Englisch. Da haben die Mitarbeiter dann Bedenken, weil sie nicht so gut Englisch können; oder sie haben schlichtweg keine Sprachpraxis, weil sie nur mit deutschen Kunden arbeiten. Übersetzungstools schaffen hier Abhilfe.
connect professional: Welche Herausforderungen außer der Sprache können in internationalen Teams noch auftauchen?
Cadenbach: Es gibt viele Hausaufgaben zu erledigen: Neben den sprachlichen Unterschieden gibt es kulturelle. Je nachdem, wo der Kollege im Ausland wohnt, habe ich unterschiedliche Zeitzonen; selbst wenn es nur eine Stunde ist, wie in England zum Beispiel. Wenn ich morgens um 9 Uhr immer den ersten Call habe, dann muss ich mir bewusst sein, dass es bei dem Mitarbeiter aus UK 8 Uhr ist. Oder andersherum: Wenn der Mitarbeiter aus UK um 16 Uhr noch eine Nachricht schreibt, muss er damit rechnen, dass um 17 Uhr deutscher Zeit die Leute vielleicht schon im Feierabend sind.