Interview mit DeepL

Noch deutsch denken oder schon in einer Fremdsprache leben?

7. Februar 2024, 15:25 Uhr | Interview: Sabine Narloch

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Übersetzungstools in der beruflichen Praxis

connect professional: Wie handhabt DeepL das Thema Unternehmenssprache?
Cadenbach: Wir haben in den meisten Abteilungen viele deutsche Mitarbeiter. Nichtsdestotrotz ist unsere Firmensprache Englisch. Alles, was wir in Schriftform machen, Dokumentation und Knowledge Base ist auf Englisch. Auch die Vorstellungsgespräche sind auf Englisch, selbst wenn es deutsche Bewerber sind. Wer zu uns kommt, dem ist klar, dass alles auf Englisch ist.

connect professional: Und wie läuft die Kommunikation bei Ihnen im IT-Bereich?
Cadenbach: Softwareentwickler haben ohnehin viel Kontakt mit Englisch: Programmieren passiert auf Englisch, weil die Fachbegriffe beim Programmieren englisch sind. Ich persönlich kenne wenige Programmierer, die überhaupt kein Englisch können. Als Programmierer kann man in der Regel zumindest Englisch lesen. Ein internationales Team im IT-Bereich ist daher relativ unproblematisch, weil die Leute ohnehin mit der englischen Sprache vertraut sind.

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Tim Cadenbach ist Developer Evangelist bei DeepL, einem Onlinedienst für maschinelle Übersetzung
© DeepL

connect professional: Wie kann nun ein Übersetzungstool im beruflichen Alltag unterstützen? Wenn man zum Beispiel einen Text in einer Fremdsprache vorliegen hat und den übersetzt haben möchte?
Cadenbach: Neben dem klassischen copy&paste von Texten in die Eingabemaske des Übersetzungstools gibt es weitere praktische Kniffe, die das Arbeiten in mehreren Sprachen erleichtern. Bei DeepL können beispielsweise ganze Dokumente in mehreren Formaten, zum Beispiel PDF oder Microsoft Word, in Sekundenschnelle übersetzt werden. Unsere Integrationen für Mac und Windows erlauben es den Nutzern außerdem, Stellen eines Textes direkt auf der Webseite oder im Dokument zu markieren und per Tastenkürzel übersetzen zu lassen. Über unsere App können die Nutzer auch Texte über ihre Handykamera scannen und übersetzen lassen.

connect professional: Und wie ist das mit mündlicher Eingabe?
Cadenbach: Wir arbeiten derzeit an einem Feature für die mündliche Eingabe, dem sogenannten „Speech-to-text”.  Da soll die Reise hingehen, dass ich in meiner Muttersprache hineinspreche und es dann in der gewünschten Fremdsprache angezeigt bekomme. Und derjenige, mit dem ich das Gespräch führe, kann es sich dann vorlesen lassen. Hier sind wir nicht die einzigen, die daran arbeiten, das in Echtzeit zu ermöglichen.


  1. Noch deutsch denken oder schon in einer Fremdsprache leben?
  2. Übersetzungstools in der beruflichen Praxis
  3. KI-trainierte Sprachmodelle, Fachjargon und der Kontext

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