Videokonferenzen

On air frei nach Knigge

22. April 2020, 16:00 Uhr | Sabine Narloch
Videokonferenz
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Der Aktionsradius von Mitarbeitern hat sich durch die Möglichkeit von Videokonferenzen enorm erweitert – so sind Meetings auch standort- oder kontinentübergreifend möglich. Doch wie im beruflichen Alltag generell sollten auch dabei ein paar Regeln beachtet werden.

In manch einem Unternehmen, das sich dem Thema Homeoffice bisher wenig aufgeschlossen gezeigt hat, mag es in Zeiten des Coronaviruses zum Umdenken – oder zumindest zum Nachdenken – gekommen sein. Dabei muss es nicht gleich solch ein Notfallszenario sein, das zum Daheimbleiben zwingt. Ein verstauchter Fuß, ein krankes Kind oder ein großzügig angesetzter Termin des Heizungsablesers genügen, um den Arbeitsplatz im „Office“ gegen den Heimarbeitsplatz austauschen zu wollen. Texte schreiben oder Mails zu checken sind dabei Tätigkeiten, die sich noch relativ leicht von zuhause erledigen lassen. Doch was, wenn sich ein wichtiger Gast angekündigt hatte, mit dem man in größerer Runde konferieren wollte?

Via Videokonferenz ist das ebenfalls mittlerweile sehr gut möglich; die technischen Voraussetzungen sind meist erfüllt. Mark Strassmann, Senior Vice President und General Manager für UCC bei LogMeIn, zählt dazu eine stabile WLAN-Verbindung „für eine unterbrechungsfreie Übertragung von Bild und Ton – sowohl im Meeting-Raum als auch im Heimbüro“. In puncto Hardware kommt es vor allem auf funktionierende Mikrofone und Lautsprecher an. In den PC integrierte Mikrofone und Lautsprecher bewertet Strassmann als recht zuverlässig, sind sie extern, „sollte vor dem Meeting überprüft werden, dass diese auch einwandfrei arbeiten“. Die Technik ist jedoch nur die eine Seite der Medaille. So sollten während einer Videokonferenz oder eines Videocalls einige Regeln beachtetet werden. Denn Höflichkeit gilt auch – wenn nicht gar besonders – wenn man sich nicht leibhaftig gegenübersitzt.

Keine tennisspielenden Katzen
Im Jahr 2017 erlangte ein Videointerview der BBC mit Professor Robert E. Kelly Berühmtheit – zu sehen war Folgendes: Während des Gesprächs öffnet sich im Hintergrund des Sichtfelds die Türe des Arbeitszimmers und die beiden kleinen Kinder des Professors spazieren herein und schauen, was der Papa gerade so macht. Schließlich werden die beiden von der Mutter unter hektischen Verrenkungen aus dem Raum gebracht und die Türe wieder verschlossen. Ein allzu menschlicher Moment der Fernsehgeschichte. Aber selbst hätte man ihn nicht erleben mögen.

Daher sollte für eine Videoschalte ein möglichst ruhiges Umfeld und ein ebensolcher Hintergrund gewählt werden. Das fördert die eigene Konzentration und lenkt die zugeschalteten Teilnehmer nicht ab. Denn wer konzentriert sich noch auf das Gesagte, wenn im Hintergrund die Katze mit der Stoffmaus Tennis spielt? Was die Kleidung betrifft, sollte man sich in etwa so anziehen wie im Büro. Das mag je nach Branche unterschiedlich sein, gesellschaftstauglich sollte es allemal sein. Der Pyjama hat somit in jedem Fall Sendeverbot.

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  1. On air frei nach Knigge
  2. Blickkontakt statt Multitasking

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