Die Stadt der Zukunft ist smart. Nur so können gute Lebens- und Arbeitsbedingungen gewährleistet werden. Jedoch müssen zunächst die technischen Voraussetzungen geschaffen werden. Michael Müller, Head of Product Management, Central Europe bei D-Link, erklärt worauf es ankommt.
Die Digitalisierung und das Internet der Dinge sind zentrale Themen unserer Zeit. Städte sind maßgebliche Treiber für die intelligente Vernetzung: Laut einer aktuellen Studie des VDE werden bis zum Jahr 2050 etwa 70 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben. Erste Projekte wie beispielsweise die Gujarat International Finance Tec City (GIFT) in Indien, aber auch in München in Form intelligenter Lichtmasten mit WLAN-Funktion, sind bereits gestartet. Nur mit einer intelligenten Infrastruktur werden Städte es schaffen, auch in Zukunft gute Lebens- und Arbeitsbedingungen zu ermöglichen. Ziel ist es, die Sicherheit der Bewohner zu verbessern, die Mobilität und Gesundheit zu fördern, mehr Effizienz zu ermöglichen sowie Energie zu sparen.
Voraussetzung: Intelligente Infrastruktur
Um eine smarte Stadt erfolgreich umsetzen zu können, muss die technologische Basis gegeben sein. Dreh- und Angelpunkt stellen Sensoren und Geräte dar, die über das Internet der Dinge intelligent vernetzt sind und in Echtzeit miteinander sowie etwa mit der Verkehrsleitstelle oder dem Energieversorger kommunizieren können.
Hierzu zählen zum Beispiel:
Auch Videoüberwachungskameras an Gebäuden und im öffentlichen Bereich sowie Smart City Anwendungen wie Smart Parking oder Smart Lightning spielen eine Rolle.
Videoüberwachung in der smarten Stadt
Ein essenzieller Faktor einer smarten Stadt ist die Videoüberwachung im Verkehrsumfeld sowie an Gebäuden oder öffentlichen Plätzen. Die Kameras kommunizieren mit einem Kontrollzentrum, wo die Steuerung erfolgt und der Alarm eingeht, wenn ein besonderes Ereignis eintritt. Die Alarmierung kann zum Beispiel über die in die Kamera integrierte Gesichts- und Objekterkennung erfolgen.
Überwachungskameras in einer Stadt befinden sich häufig an Orten, wo eine Stromzufuhr fehlt oder es kostenintensiv wäre, diese extra bereitzustellen. Hier eignen sich Kameras mit Power-over-Ethernet-Unterstützung (PoE). Diese können beispielsweise über PoE-taugliche Industrie Switches datentechnisch vernetzt und über das Standard-Netzwerkkabel auch gleichzeitig mit Strom versorgt werden. Bei der Auswahl der Kameras gilt es, auf einen hohen Temperaturbereich sowie auf Witterungs- und Vandalismusbeständigkeit zu achten.
Robuste Industrie Switches als Basis für Smart City-Netzwerke
IT-Netzwerke für Smart Cities, etwa bei der Verkehrsüberwachung oder für leistungsstarke WLAN-Installationen, müssen besonders widerstandsfähig und hoch verfügbar sein. Hierfür sind Industrial Ethernet Switches notwendig, die eine deutlich höhere Standfestigkeit gegenüber Umwelteinflüssen aufweisen als herkömmliche Switches. Häufig sind diese in Schaltschränken am Straßenrand oder in sehr kalten oder feuchtwarmen Umgebungen verbaut. Um auch in diesen unwirtlichen Umgebungen zuverlässig zu funktionieren, müssen sie einen hohen Temperaturbereich abdecken sowie Vibrationen und Stößen standhalten. Industrie Switches mit Management-Funktionen, die eine Fernüberwachung von Parametern, Datenflusskontrolle oder Quality-of-Service-Funktionen bieten, eignen sich ganz besonders für städtische Videoüberwachungsaufgaben. Damit lassen sich beispielsweise VLANs (logische Teilnetze) anlegen und vertrauliche Daten wie Videobilder von anderen, weniger sensiblen Informationen trennen. Um für eine maximale Verfügbarkeit des Netzwerks zu sorgen, bieten geeignete Industrie Switches Ausfallsicherheitsfunktionen und sorgen für fehlertolerante Netzwerke mit redundanter Ringtechnologie. Falls das Netzwerk durch einen Netzwerkfehler ausfällt, stellt ein schnelles Failover automatisch den normalen Betrieb in weniger als 20 Millisekunden wieder her. Zuletzt spielt ein hoher Datendurchsatz eine wichtige Rolle. Für die häufig sehr großen Datenmengen bei der Video- und Sprachkommunikation kommen in der Regel Industrie Switch-Modelle mit Gigabit-Anbindung zum Einsatz.
Michael Müller ist Head of Product Management, Central Europe bei D-Link