Bislang gab es beim mobilen Surfen im EU-Ausland keine Preisgrenze. Nutzer konnten sich lediglich des Cut-Off-Mechanismus‘ bedienen, um nicht horrenden Schockrechnungen zu erliegen. Das bedeutet: Bisher konnten sich Verbraucher innerhalb der EU per SMS oder Mail warnen lassen, wenn die monatlichen Kosten für das Daten-Roaming 59,50 Euro (50 Euro plus deutsche Mehrwertsteuer), oder eine andere vereinbarte Schwelle, zu überschreiten drohten. Wer dann weiter Datendiens-te nutzen wollte, musste dies ausdrücklich bestätigen. Die Neuerung ist nun: Diese Warnung gab es bisher nur innerhalb der EU. Seit Juli 2012 greift der Mechanismus weltweit – sofern das ausländische Netz diese Funktion unterstützt. Legt der Verbraucher nicht ausdrücklich ein höheres Limit fest, ist damit in allen Ländern der Welt automatisch erst einmal bei 59,50 Euro Schluss.
Verbraucher sollten Euro-Tarif einfordern
Wer von den vergünstigten Konditionen des neuen Euro-Tarifs profitieren möchte, sollte vor allem darauf achten, dass der Euro-Tarif auch tatsächlich in seinem Tarifmodell aktiviert ist. Wie Teltarif im vergangenen Jahr berichtete, umgehen deutsche Netzbetreiber zum Teil den Euro-Tarif und stellen Kunden entweder mit Ankündigung oder im schlimmsten Fall ungefragt und ohne Vorankündigung auf eine eigene Roaming-Option um. Zudem würden viele Netzbetreiber bei Vertragsschluss automatisch ihre eigenen Roaming-Produkte anstelle des Euro-Tarifs aktivieren.
Dabei müssen die Roaming-Optionen der Anbieter für den Kunden nicht zwingend nachteilig sein – man sollte jedoch genau prüfen, welche Dienste im (EU-)Ausland am ehesten genutzt werden und dementsprechend umstellen lassen. Wer den Euro-Tarif in Anspruch nehmen möchte, kann dies einfordern: Nach geltendem Recht muss der Anbieter innerhalb eines Werktages auf den Euro-Tarif umstellen.