Die Aufgabe des Managed-Services-Providers ist es, am Horizont die richtigen neuen Trends zu erkennen und im Sinne des Kunden entsprechend zu navigieren. Er muss neue Technologien auf ihre Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit prüfen und mit seinem Kunden den Nutzen herausarbeiten.
Da die Angebote am Markt immer vergleichbarer und gleichartiger werden, wird es immer schwieriger, sich mit einem USP im gesättigten Markt zu positionieren und sich damit vom Wettbewerb abzuheben. Daher sind auch neu zu besetzende Services gefragt, die noch nicht zum Standard-Angebot eines MSP gehören. »Wir erweitern momentan unser Service-Angebot um branchenspezifische Lösungen wie Healthcare Cloud oder neue Applikationen wie EPIC (für EMR, Electronic Medical Record) oder den SAP Data Hub«, berichtet Zastrow.
Managed Service Provider könnten ins Leasinggeschäft von Mobilgeräten einsteigen, meint G-Data-Manager Leipner. Dabei könnte der Dienstleister nicht nur das Smartphone oder Tablet inklusive Absicherung und Einbindung in die Firmeninfrastruktur anbieten. »Möglich ist hier auch die Übernahme des Vertragsmanagements von Daten- und Telefontarifen. Ein anderes denkbares Modell ist aus meiner Sicht das Angebot eines kompletten Sicherheitskonzeptes als Service, welcher auch die Erstellung und Aktualisierung von Notfallhandbüchern umfasst.« Der Channel muss mit der Digitalisierung Schritt halten und die Herausforderungen und Bedürfnisse seiner Kunden stets im Blick haben. Das heißt, dass die Mitarbeiter bei den Systemhäusern und anderen Fachhändlern bestens geschult sein müssen, um Unternehmen bedarfsgerecht zu versorgen.
Eine wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Bereitstellung von Managed Services ist Automatisierung. Zastrow stimmt dem zu: »In der Automatisierung liegt der Schlüssel für eine schnelle Provisionierung, De-Provisionierung von Workloads und dem Skaleneffekt für Cloud Infrastrukturen.« Ohne Automatisierung sei das nicht machbar und auch die immer größer werdende Komplexität der Systeme sei ohne Automatisierung nicht mehr beherrschbar. Eine Cloud-Lösung müsse auch als »Infrastructure as Code« aufgebaut, also mit einem möglichst hohen Maß an API-, Schnittstellen- oder Programmierungs-Funktionalität ausgestattet sein.
Eine verbrauchsbezogene Abrechnung der Services ist quasi ein Muss. »Aus meiner Sicht will kein Kunde mehr für Kapazitäten in der Cloud bezahlen, die er nicht nutzt. Das widerspricht auch dem eigentlichen Ziel der Agilität und Flexibilität. Verbrauchsorientierte Abrechnungen gehören daher elementar zu einem Cloud-Angebot und werden sich in Zukunft noch flexibler und granularer gestalten«, bekräftigt Zastrow.