Rechenzentrumsland Deutschland

Das sagen die Experten

10. Oktober 2014, 11:12 Uhr | Ralf Ladner, Chefredakteur funkschau

Fortsetzung des Artikels von Teil 6

QSC

Norbert Iberer, Leiter „Direkter Vertrieb“ der QSC AG am Standort Nürnberg
Norbert Iberer, Leiter „Direkter Vertrieb“ der QSC AG am Standort Nürnberg
© QSC

Höhere Datensicherheit durch Outsourcing

50 Milliarden Euro, 100 Milliarden Euro – die Schätzungen, wie hoch sich die jährlichen Schäden für deutsche Unternehmen durch Wirtschafts- und Industriespionage beziffern, gehen auseinander. Die erste Zahl stammt vom Bundesinnenminister, die zweite vom Verband Deutscher Ingenieure. Für beide gilt: Das Niveau ist gigantisch. Dabei geraten Outsourcing und Cloud-Computing zunehmend unter Generalverdacht, Hackern und Spähern den Weg zu bereiten. Empfohlen wird Firmen, ihre IT-Sicherheitsinfrastruktur im eigenen Haus aufzurüsten – und dafür möglichst selbstentwickelte Sicherheitssoftware einzusetzen.

Der Haken an solchen Ratschlägen: Für Großkonzerne mögen sie finanzierbar sein. Das Gros der mittelständischen Unternehmen aber kann sich solche hochgerüstete Datacenter nicht leisten. Experten sind sich auch einig: Nicht das Outsourcing, sondern der IT-Betrieb in überalterten hauseigenen Rechenzentren sorgt für Sicherheitsrisiken und Datendiebstahl. Die hohen Anforderungen an ausfallsicheren IT-Betrieb, perfekte Zugangskontrolle, maximalen Brandschutz und ausreichende Server-Kühlung – alles Faktoren, die auf Datensicherheit und Verfügbarkeit einzahlen – können viele Unternehmen im eigenen Haus nicht erfüllen. Sie erhalten dagegen durch Outsourcing und Cloud-Computing ein Plus an Sicherheit, denn professionelle Rechenzentren befinden sich in stark abgeschirmten Gebäuden, setzen modernster Hard- und Software ein und werden rund um die Uhr bewacht.

Zudem sind deutsche Rechenzentren nach wie vor top bei der Rechtssicherheit und beim Datenschutz, wie eine Befragung im Auftrag des IT-Branchenverbandes Bitkom ergab. Wichtig ist dabei nicht nur der Standort im Inland, sondern auch, wer solch ein Datacenter betreibt: Handelt es sich zum Beispiel um ein US-amerikanisches Unternehmen oder um einen Anbieter, der in den USA eine Tochterfirma hat, unterliegt er dem amerikanischen Patriot-Act. Dieses Gesetz erlaubt es FBI, NSA oder CIA, jederzeit und ohne richterlichen Beschluss Zugriff auf die Server von US-Unternehmen oder Unternehmen mit US-Töchtern zu erlangen, auch wenn sich die Server nicht auf US-Staatsgebiet befinden. Bei ausschließlich in Deutschland agierenden Rechenzentrumsbetreibern brauchen Unternehmen solche Art von staatlicher Spionage also nicht zu befürchten.

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