Druckerbranche und MPS-Dienstleister

MPS-Konzepte müssen Homeoffice integrieren

10. Mai 2022, 15:00 Uhr | Folker Lück

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Neue Homeoffice-Modelle

Genau das geschieht gerade: So kündigte etwa Kyocera vor wenigen Tagen neue, kompakte Business-Drucker (PA2001 und PA2001w) und MFPs (MA2001 und MA2001w) für das Homeoffice an. Die Geräte sollen sparsam drucken, benutzerfreundlich sein und auch beim Thema Nachhaltigkeit eine gute Figur machen. So hebt Kyocera hervor, dass bereits seit Oktober 2019 alle in Deutschland und Österreich verkauften Drucker und MFPs durch Klimaschutzprojekte CO2-kompensiert sind. Mit Endkundenpreisen zwischen 199 und 269 Euro sind die Geräte teurer als gängige Modelle für das Consumer-Segment. Sie bieten dafür allerdings auch eine andere Leistungsfähigkeit.

Heterogene Arbeitsumgebungen

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Michael Lang, Geschäftsführer Lexmark DACH
Michael Lang, Geschäftsführer Lexmark DACH
© Lexmark

Doch neue Druckermodelle allein reichen natürlich nicht als Antwort auf die veränderte Marktsituation. Gerade im wachstumsstarken Bereich der MPS-Vereinbarungen sind Anpassungen vonnöten. Kein Problem, meint Michael Lang, Geschäftsführer Lexmark DACH: „Moderne Arbeitsumgebungen sind dezentraler und heterogener denn je – dieser Trend setzte bereits vor Corona ein und hat sich durch die Pandemie weiter verstärkt.“ Diese Entwicklung wirke sich laut Lang auch auf das MPS-Geschäft aus. „Dank unserer globalen IoT-Technologie können wir auf entsprechende Anfragen unserer Kunden schon seit geraumer Zeit flexibel reagieren. Wir stellen fest, dass die Anforderungen zunehmend spezifischer werden, da auch Unternehmen selbst die Homeoffice-Geräte und alle Services hierzu abrechnen können müssen. Wir beobachten diese Entwicklung sehr genau, um gezielt Antworten zu geben, wie zum Beispiel in Form von aaS-Konzepten, die für eine deutlich höhere Flexibilität sorgen und somit den sich verändernden Rahmenbedingungen unserer Kunden besser Rechnung tragen.“

Auch Susanne Kummetz, Director Commercial and Consumer Channel Sales bei HP Deutschland, sieht sich keineswegs vor unlösbare Herausforderungen gestellt: „Die Pandemie hat die Arbeitswelt signifikant verändert und es wird künftig vermehrt in Richtung hybride Arbeitsformen gehen. Dem passt sich auch die Druckerbranche an.“ Man sei gerade dabei, neue Vertragskonzepte für Kunden zu entwickeln, die beispielsweise das Thema Homeoffice miteinschließen würden. „Besonders kleine und mittelständische Unternehmen haben häufig keine eigene IT-Abteilung – gemeinsam mit unseren Partnern unterstützen wir sie mit neuen Konzepten. Großunternehmen haben andere Anforderungen. Sie werden weiterhin auf MPS im Büro setzen, weil es ihre IT-Abteilung entlastet.“ Gleichzeitig gehe es bei Ihnen laut Kummetz darum, zum Beispiel Materiallieferungen ins Homeoffice über ihren MPS-Vertrag laufen zu lassen. „MPS-Konzepte müssen diese neue Realität entsprechend abbilden. Daran arbeiten wir mit Hochdruck“.

Auch Xerox stellt sich auf den Homeoffice-Trend und seine Auswirkungen auf das Drukce-r und MPS-Geschäft ein, wie Reto Morger, Senior Manager Business Development Large Enterprise DACH, im Gespräch mit ICT CHANNEL berichtet. „Wir blicken positiv auf den MPS-Markt", so Morger. "Zwar gehen wir davon aus, dass der Trend hin zur Reduktion von Büroflächen anhalten und einen noch prägnanteren Konsolidierungswillen bei Druckern in den Unternehmen nach sich ziehen wird.  Andererseits heißt dies aber, dass bei Redimensionierungen Druckerflotten oft erneuert werden und auch Homeoffice-Geräte in den MPS-Service mit aufgenommen werden."

 

Begrenzte Warenverfügbarkeit
Sascha Bick, Vertriebsleiter Fachhandel Retail & Distribution bei Brother, sieht angesichts der aktuellen Entwicklung auch Chancen für den Fachhandel: „Durch teilweise sehr kurzfristige Anschaffungen von zusätzlichen Homeoffice-Geräten und bedingt durch begrenzte Warenverfügbarkeit über alle Hersteller hinweg entstand zum Teil eine sehr heterogene Druckerlandschaft bei Unternehmen. Eine automatisierte Verbrauchsmaterialversorgung oder etwaig notwendige Wartungs- und Reparaturleistungen wurden im ersten Schritt selten bedacht.“ Für den Fachhandel gelte es nun, diese zusätzlichen Stellplätze zu identifizieren und bestenfalls in passende MPS-Konzepte zu integrieren.

Eine gute Nachricht: Dass angesichts der veränderten Situation der Markt für MPS-Lösungen einbricht, müssen Hersteller, Systemhäuser und andere Dienstleister wohl nicht befürchten. Im Gegenteil: So sagen etwa die US-Marktforscher von Report Ocean, dass weltweit betrachtet der Markt für Managed Print Services bis 2026 um durchschnittlich 7,5 Prozent pro Jahr wachsen wird und im Prognosezeitraum ein Volumen von enormen 58,8 Milliarden US-Dollar erreichen wird.

 


  1. MPS-Konzepte müssen Homeoffice integrieren
  2. Neue Homeoffice-Modelle
  3. Wachstumskurs bleibt

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