Server-Markt im Wandel

Umbruch im Data Center

5. Juli 2013, 15:34 Uhr | Michaela Wurm

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Server-Hersteller unter Druck

»Die etablierten Plattformen stehen trotz diesem Angebot aber auch in den nächsten drei bis vier Jahren noch nicht vor einer Wachablösung. In Zukunft ist dies eine von verschiedenen Optionen.« Wolfgang Schwab, Manager Advisor & Program Manager Ef
»Die etablierten Plattformen stehen trotz diesem Angebot aber auch in den nächsten drei bis vier Jahren noch nicht vor einer Wachablösung. In Zukunft ist dies eine von verschiedenen Optionen.« Wolfgang Schwab, Manager Advisor & Program Manager Efficient Infrastructure bei der Experton Group AG

Fast alle Server-Hersteller verzeichneten im ersten Quartal 2013 Einbußen. Bei EMEA-Marktführer HP gingen die Server-Umsätze 13,5 Prozent zurück, bei IBM sogar um 23,5 Prozent. Am heftigsten traf es erneut Oracle. Der US-Hersteller musste wegen der stark rückläufigen UNIX-Nachfrage einen Umsatzrückgang von 32,1, Prozent hinnehmen. Deutlich erfreulicher entwickeln sich laut IDC die Verkäufe der Engineered Systems-Familie, die in EMEA zweistellig zulegen konnten. Das schlägt sich auch in der Bilanz nieder: Oracles Hardwaresparte verzeichnete im aktuell abgeschlossenen Fiskaljahr 2013 einen Umsatzrückgang von 15 Prozent. Die Verlagerung auf höherwertige Systeme würde sich aber mittlerweile auszahlen, betont CEO Larry Ellison. Integrierte Systeme wären im Vorjahresvergleich um 50 Prozent gewachsen und würde bereits mehr als ein Drittel zu den Hardware-Umsätzen beitragen. Für das laufende Fiskaljahr 2014 stellte Ellison erstmals ein Umsatzplus im Hardwaregeschäft in Aussicht. Große Hoffnungen setzt Oracle dabei auf die vor kurzem vorgestellten neuen SPARC T5-Server, wie Christian Werner, Senior Director Alliances & Channels Deutschland Oracle, im Interview mit CRN berichtet: »Die Resonanz der Partner war sensationell. Auch weil wir unsere Roadmap nicht nur einhalten, sondern sogar schneller umsetzen als vorgesehen. Viele Partner sind deshalb auch extrem zuversichtlich gestimmt und sehen nach einigen doch schwierigen Jahren hier die Chance, wieder zu wachsen«. Er sieht die neuen SPARC T5-Server auch als Chance, die weitere Erosion der UNIX-Plattform zu stoppen: »Einerseits gibt es natürlich Kernapplikationen in kritischen Umgebungen, die werden sicher auf UNIX bleiben. Das sind sensible Bereiche wie, Banking, Government oder Verteidigung, wo Kunden nicht so einfach die Plattform wechseln können, weil das Risiko zu groß ist und Hochverfügbarkeit sowie Sicherheit extrem wichtig sind. Andererseits stoßen wir mit den gerade vorgestellten SPARC-Systemen in neue Preis-Leistungs-Dimensionen vor, die durchaus einen Wechsel von x86 zu SPARC interessant werden lassen.« Solaris-Hardware bleibe ein absolutes Kernthema, in dessen Weiterentwicklung Oracle große Summen investiert hätte, versichert Werner. Zumal die stetig steigenden Datenvolumina und die wachsende Komplexität in den Data Centern neue Geschäftschancen eröffnen. »In Rechenzentren fließen heute 80 Prozent der Investitionen in die Aufrechterhaltung des Betriebes. Da bleiben kaum Investitionen für grundlegende Veränderungen. Für die wachsende Datenmengen und die zunehmende Komplexität, auch durch mobile Geräte, müssen die Betreiber aber Lösungen finden. Dafür bieten wir die neuen leistungsfähigen SPARC T5-Server und unsere Exa-Familie an.«

Fujitsus Server-Geschäft entwickelt sich besser als der Markt. Laut IDC lagen die Umsätze im ersten Quartal 2013 in etwa auf Vorjahresniveau (minus 0,5 Prozent), was sich beim Marktanteil positiv bemerkbar macht. Im Interview mit CRN zeigte sich Fujitsu Server-Chef Uwe Neumeier mit dem Server-Geschäft durchaus zufrieden. Während IDC jedoch einen Trend zu preisgünstigeren Servern feststellt, profitiert Fujitsu laut Neumeier von der stärkeren Nachfrage nach höherwertigen Systemen. Hier mache sich der Trend zur Server-Konsolidierung und zunehmende Server-Virtualisierung bemerkbar. »Der Trend zur Virtualisierung sorgt sicher dafür, dass Kunden verstärkt mehrere Serversysteme in eines konsolidieren – allerdings dafür in ein höherwertiges System investieren. Früher wurde sehr viel mit Tower-Servern gearbeitet und viele gleiche Geräte ins Rechenzentrum gestellt. Das ist heute nicht mehr so. heute benötigen die Unternehmen weniger Server, dafür kaufen sie aber teurere Systeme.«


  1. Umbruch im Data Center
  2. Server-Hersteller unter Druck
  3. Preiskampf wie im PC-Markt
  4. Neue Mitbewerber

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