Server-Markt im Wandel

Umbruch im Data Center

5. Juli 2013, 15:34 Uhr | Michaela Wurm

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Preiskampf wie im PC-Markt

»Heute sind verstärkt kleinere energieeffiziente Prozessoren gefragt, die sich flexibel in für spezielle Anwendungen optimierte Server einsetzen lassen. One size fits all gilt im Server-Markt nicht mehr.« Andrew Feldmann, Corporate Vice President der
»Heute sind verstärkt kleinere energieeffiziente Prozessoren gefragt, die sich flexibel in für spezielle Anwendungen optimierte Server einsetzen lassen. One size fits all gilt im Server-Markt nicht mehr.« Andrew Feldmann, Corporate Vice President der AMD Server Business Unit

Allerdings beklagt Neumeier den zunehmenden Preisverfall bei Servern, der sich vor allem im Einstiegssegment bemerkbar mache. »Auch wir sehen einen deutlichen Preisdruck im Tower-Bereich und bei Low-end-Racks. Der wird sicher weiter zunehmen. Auch weil einige Mitbewerber hier Supply Chain-Modelle fahren wie im PC-Geschäft.« Die Preisentwicklung bei Industrie Standard-Servern macht auch Marktführer HP schwer zu schaffen. Bei der Präsentation der Quartalszahlen beklagte HP-CEO Meg Whitman vor kurzem den harten Preiskampf (CRN berichtete in Ausgabe 22/2013) und verordnete ihrem Sales-Team eine deutlich aggressivere Server-Strategie, die sich vor allem gegen Dell richten soll. Der US-Konkurrent hätte HP mit einer sehr preisaggressiven Strategie bei Industrie Standard-Servern Marktanteile abgenommen, so Whitman. Die bisherige Strategie, nicht jeden Preis mitzugehen und wenig lukrative Deals liegen zu lassen, müsse überdacht werden. Das gelte besonders für das Einstiegssegment.

Eine aggressivere Server-Strategie des Marktführers wird den Preiskampf wohl weiter anheizen. Zumal nicht nur Dell versucht, sich mit preisaggressiven Angeboten Marktanteile zu sichern. Auch Acer und Lenovo haben das Server-Segment wieder entdeckt und wollen angesichts der schwachen PC-Nachfrage, hier wieder stärker angreifen. Auf dem Channel Partner Event in Frankfurt identifizierte Lenovos Channel-Chef Robert Pasquier den Server-Markt als ein Angriffsziel. (CRN berichtete in Ausgabe 25/2013) Seit dem Markteintritt vor drei Jahren hätte sich bei Lenovo in dem Bereich nicht viel getan, räumt Pasquier ein: »Das ist ein bisschen in Vergessenheit geraten. Jetzt ist es Zeit, das Server Business hochzufahren. Wir wollen in drei Jahren ein relevanter Server-Hersteller sein.« Durch den Deal mit Iomega sei dafür jetzt auch die Basis im Storage-Bereich gelegt. Auch die Partnerbasis sei noch ausbaufähig: »Es gibt viele Business Partner, die noch nicht unsere Server verkaufen. Hier gibt es noch jede Menge Potenzial.« Der chinesische Hersteller hat sein Server-Team in Deutschland bereits aufgestockt und erstmals auch einen Produktmanager dafür eingestellt. Bisher hatte Lenovo nur Einstiegsserver im Angebot, von IBM lizenzierte ein- und zwei-Sockel-Server. Die Produktpalette soll aber ausgebaut werden und auch höherwertige Systeme dazukommen.


  1. Umbruch im Data Center
  2. Server-Hersteller unter Druck
  3. Preiskampf wie im PC-Markt
  4. Neue Mitbewerber

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