Der Kampf gegen den Terrorismus ist in der Mobilfunkbranche angekommen. Nachdem Attentäter im Vorfeld von Anschlägen häufig anonym per Prepaid-Handy kommunizieren, hat die Bundesregierung reagiert: Im Zuge des Anti-Terror-Pakets beschloss der Bundestag eine Ausweispflicht für Prepaid-Karten.
Demnach muss ab 1. Juli 2017 jeder, der eine neue Prepaid-Karte aktivieren will, seinen Ausweis vorlegen und dessen Echtheit und Übereinstimmung mit seiner Person überprüfen lassen. Momentan gilt noch eine Übergangsfrist, die den Telekommunikationsunternehmen Zeit gibt, ihre Prozesse an die neuen Vorschriften anzupassen.
Bei rund 60 Millionen aktiven Prepaid-Karten und einem Prepaid-Anteil von 47 Prozent am Gesamtmarkt kommt mit dieser Regelung auf die Mobilfunkanbieter einiges zu. Schließlich muss dieses riesige Volumen an Identifizierungen von entsprechend ausgebildetem Personal durchgeführt werden und das im Rahmen einer kundenfreundlichen Lösung. Für Prepaid-Karten, die direkt im Handyshop verkauft werden, kann ein dafür geschulter Mitarbeiter die geforderte Registrierung gleich an der Ladentheke abwickeln. Aber was ist mit den Prepaid-Karten, die an Supermarktkassen, Tankstellen oder über Online-Shops angeboten werden? Für solche Fälle hat der Gesetzgeber eine Überprüfung im Rahmen eines Video-Ident-Verfahrens zugelassen, das vor der Aktivierung der Karte per Computer oder Smartphone erfolgt. Dieses Verfahren ist in Deutschland seit 2014 anerkannt und wird bereits erfolgreich in anderen Branchen eingesetzt, etwa im Finanzwesen bei der Online-Kontoeröffnung.
Sichere Video-Ident-Lösung von IDnow
Der Vorteil der Video-Identifizierung im Vergleich zum Offline-Verfahren ist die Kombination aus menschlicher Kontrolle und spezialisierter Technologie: Bei IDnow führen Ident-Spezialisten die Legitimation live im Video-Chat durch. Diese sind für die Identifizierung von Personen unterschiedlicher Nationalitäten ausgebildet und werden regelmäßig geschult. Mit Hilfe spezieller Fragetechniken sollen sie innerhalb kurzer Zeit feststellen können, ob die Identität stimmt und ob die Person weiß, wofür sie sich identifiziert oder ob sie einem Betrüger aufgesessen ist. Unterstützt wird dieser Prozess durch die Software von IDnow. Diese wurde laut Geschäfsführer und Mitbegründer Sebastian Bärhold bereits 2012 entwickelt und wird branchenübergreifend in Europa eingesetzt. “Die Software ist so präzise, dass sie jede noch so kleine Abweichung von der Norm erkennt”, so Bärhold. “Derzeit können mit ihr über 150 verschiedene Ausweisdokumente weltweit für die Identifizierung verwendet werden. Für den Nutzer dauert der Vorgang nur wenige Minuten.”
IDnow bietet das Verfahren über eine App sowohl für iOS als auch für Android an. Mit fünf Call-Center-Standorten und einer flexibel skalierbaren Lösung soll IDnow auch in der Lage, auch die hohen Volumina an Identifikationen, die mit der neuen Regelung anfallen werden, abzudecken.
Für den Einsatz des Video-Ident-Verfahrens in der Mobilfunkbranche gelten einige Sonderregelungen, die den Prozess vereinfachen sollen. So entfällt die Eingabe eines Codes, der normalerweise während des Identifizierungsvorgangs per SMS an den Nutzer gesendet wird. Außerdem wird es möglich sein, über die gekaufte Prepaid-Karte bereits vor Abschluss der Verifizierung eine Datenverbindung aufzubauen, die jedoch ausschließlich für die Identitätsprüfung genutzt werden kann.