„Ich besuchte eine spezialisierte Höhere Schule weit weg von zu Hause, die auf eine intensive wissenschaftliche Ausbildung ausgerichtet war. Einige betrachteten schon die Aussicht, dass die einzige Tochter der Familie als Schülerin sich aufmachte, ein Internat zu besuchen, mit Skepsis. Doch dank meiner Leidenschaft für Mathematik und Naturwissenschaften konnte ich alle Zweifel beseitigen. Für mich waren diese Fächer komplizierte Rätsel, die darauf warteten, gelöst zu werden. Nichts konnte mich von meinem Streben nach Wissen in diesen Bereichen abhalten. Ich bin unendlich dankbar für die unermüdliche Hilfe meiner Eltern, beide selbst Pädagogen, die mir bei jedem Schritt zur Seite standen.
Mein Weg führte mich schließlich an die Technische Universität Istanbul, wo ich einen Abschluss in Kommunikationswissenschaften und Elektronikingenieurwesen machte. Diese Grundlage ebnete den Weg für eine bemerkenswerte Chance – ein Stipendium am Imperial College London in Großbritannien. Während meiner akademischen Laufbahn gewöhnte ich mich an die Tatsache, dass ich als Studentin in der Minderheit war. Doch diese Konstellation hat meine Entschlossenheit nur noch verstärkt.
Beim Eintritt ins Berufsleben fand ich mich in einer ähnlichen Situation wieder. Trotz der jüngsten Verbesserungen gibt es in der Technologiebranche nach wie vor geschlechtsspezifische Vorurteile, die dazu führen, dass Frauen deutlich unterrepräsentiert sind. Junge Frauen haben somit keine adäquaten Vorbilder. Um diese Hindernisse zu überwinden, ist es wichtig, Frauen auch bei Karriereunterbrechungen zu helfen und ihnen nach ihrer Rückkehr Wiedereinstiegsprogramme anzubieten. Flexible Arbeitszeiten und hybride Arbeitsmodelle können diesen Übergang erheblich erleichtern und bieten Frauen neue Möglichkeiten, sich beruflich zu entfalten und gleichzeitig ihren Aufgaben in der Familie nachzukommen.
Es mag zwar wie ein Klischee klingen, aber es bleibt erwähnenswert, dass Frauen und Männer Probleme oft aus unterschiedlichen Perspektiven angehen. Diese Vielfalt an Ideen und Ansätzen fördert die Innovation, die entscheidend ist, um etwas zu bewirken. Das Engagement von Führungskräften beim Fördern eines integrativen Arbeitsplatzes ist entscheidend. Ebenso ein Umfeld, in dem alle Beteiligten jede Stimme nicht nur hören, sondern auch wertschätzen. Um einen sinnvollen Wandel herbeizuführen, müssen sich Unternehmen konkrete Ziele setzen, um diverse Kandidaten zu berücksichtigen und dafür Strategien wie Blind Recruiting anzuwenden.
Frauen, die am Anfang ihrer Karriere in der Welt der IT stehen, rate ich, keine Angst vor Fehlern zu haben. Es gibt keine Misserfolge, sondern nur Gelegenheiten zum Lernen und Wachsen: Was auch immer Ihre Leidenschaft ist, stürzen Sie sich mit ganzem Herzen hinein und machen Sie sie wahr!“