„In rein technischen Bereichen werden Frauen häufig unterschätzt und wirken auf den ersten Blick deplatziert. Das ist jedoch falsch! Frauen können ihre Stärken auch in technischen Berufen unter Beweis stellen und ich erlebe in den letzten Jahren immer mehr Akzeptanz und Hilfsbereitschaft.
Es mag sicherlich auch daran liegen, dass ein Generationenwechsel stattgefunden hat beziehungsweise stattfindet und dadurch die klassische Rollenverteilung an Bedeutung verliert.
Der IT-Sektor ist meinen Erfahrungen nach sehr offen und ich habe viele tolle Menschen (Frau, Mann, Divers …) kennenlernen dürfen, auch über Ländergrenzen hinweg.
Außerdem spielt die Erziehung eine große Rolle: Was man einmal werden möchte, hängt viel von den gemachten Erfahrungen ab, das beginnt schon in frühester Kindheit. Also ist es wichtig, als Eltern, Großeltern, Onkeln, Tanten etc. bereits darauf zu achten, nicht nur klassische Klischees zu bedienen, wie: das Mädel bekommt eine Puppe und der Bub ein Auto.
Für mich war es wichtig und spannend, dass ich meinem Vater und Großvater beim Werkeln über die Schulter schauen und auch mit anfassen durfte, ohne, dass es gleich hieß: 'mach Dich nicht schmutzig'. Genauso habe ich gerne beim Kochen oder Kuchen backen mitgeholfen. Meine Familie hat mich dabei nie eingeschränkt, sondern in meinem Tun unterstützt. Eines Tages habe ich sogar einen Spielzeugmotor in eine Kutsche gebaut. In der Schule ging es damit weiter, dass ich auch technische Kurse belegt habe.
Freilich gehen Frauen und Männer einige Dinge anders an, aber es führen mehrere Wege zum Erfolg. Es gibt Frauen, die schwere Lastwägen lenken und Männer, die hervorragend mit Kleinkindern umgehen können. Für Frauen sehe ich sehr viel Potential in beratenden und zuarbeitenden Bereichen als Einstieg. Dann ist die erste Hürde überwunden und man kann sich zu einer Fachkraft entwickeln.
Bei Bewerbungen wird heutzutage zudem wenig aufs Alter und das Geschlecht geschaut, mehr auf den Charakter, der sich ablesen lässt und darauf, dass dieser im Gespräch das hält, was die Bewerbung versprochen hat. Bei TXOne weisen wir übrigens im DACH-Team eine Frauenquote von 25 Prozent auf. Da konnte ich auch meine Manager Position geltend machen, um meine Sicht auf die Dinge, auch bei Bewerbungen, einbringen zu können. In der Technik ist es aber tatsächlich sehr schwierig, geeignete Bewerberinnen zu finden, weil es schlicht sehr wenige gibt. Was man aber wirklich sagen kann: Ich habe stets viel Unterstützung erhalten, von der Familie und den Arbeitskollegen und dieses Umfeld hilft einer Frau, auch in technischen Branchen voranzukommen.“