NTT Data-Studie

GenAI: Von Experimenten zur strategischen Integration

20. November 2024, 9:00 Uhr | Diana Künstler
© NTT Data

Eine Studie von NTT Data zeigt, dass generative KI (GenAI) von Unternehmen zunehmend strategisch genutzt wird. Investitionen konzentrieren sich auf Performance, Compliance und Nachhaltigkeit. Hindernisse bleiben, vor allem bei Infrastruktur und Qualifikation.

Die aktuelle Studie „Global GenAI Report: How organizations are mastering their GenAI destiny in 2025“ von NTT Data1, basierend auf Befragungen von mehr als 2.300 Führungskräften aus 34 Ländern und zwölf Branchen, zeigt, dass generative KI (GenAI) inzwischen über erste Testläufe hinausgewachsen ist. Die Mehrheit der Unternehmen verfolgt jetzt konkrete Strategien zur Integration der Technologie.  

Laut der Studie planen 99 Prozent der Unternehmen, weiterhin in GenAI zu investieren, wobei 97 Prozent der CEOs erhebliche Auswirkungen auf ihre Organisationen erwarten. Bereits 83 Prozent der befragten Unternehmen haben dedizierte GenAI-Teams eingerichtet. GenAI wird vor allem in Bereichen wie personalisierten Services, Wissensmanagement, Qualitätskontrolle sowie Forschung und Entwicklung eingesetzt. Zwei Drittel der Führungskräfte gehen davon aus, dass die Technologie in den kommenden zwei Jahren entscheidend zur Steigerung von Effizienz und Produktivität beitragen wird. 

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Infrastruktur als Schlüsselherausforderung

Abhijit Dubey, NTT Data
Abhijit Dubey, Chief Executive Officer, NTT Data: „Wir stehen an einem wichtigen Punkt in der Weltgeschichte, denn GenAI entwickelt sich zu einer gewaltigen Kraft in unserer technologiegestützten Wirtschaft.“
© NTT Data

Obwohl die Mehrheit der Unternehmen die Vorteile von GenAI erkennt, bleibt die Infrastruktur ein großes Hindernis. 90 Prozent der Befragten geben an, dass ihre bestehenden Systeme nicht ausreichend für die effektive Nutzung von GenAI ausgelegt sind. Als Lösung bewerten 96 Prozent cloudbasierte Technologien als essenziell, um die Anwendungen von GenAI optimal zu unterstützen.  

Mit der zunehmenden technologischen Komplexität sehen sich Unternehmen zudem gezwungen, ihre Betriebsmodelle und Strategien regelmäßig anzupassen. Dies wird als zentrale Voraussetzung gesehen, um mit der rasanten Entwicklung von GenAI Schritt zu halten.  

Strategien in der Entwicklung und Fokus auf Mitarbeiterschulungen

Stefan Hansen, NTT Data
Stefan Hansen, Chief Executive Officer bei NTT Data DACH: „Wir befinden uns gerade in einer Phase, in der sich generative KI zu einer unverzichtbaren produktiven Kraft entwickelt. Die Ergebnisse unserer Studie machen deutlich, dass damit große Erwartungen, aber auch viele Unsicherheiten verbunden sind. Wir sehen unsere Aufgabe darin, Unternehmen mit unseren Produkten, unserer Expertise und unseren Services auf dem Weg zur sinnvollen, zielorientierten und verantwortungsbewussten Nutzung generativer KI zu begleiten.“
© NTT Data

Während 83 Prozent der CEOs bereits über eine klar definierte GenAI-Strategie verfügen, berichten 51 Prozent der Befragten, dass diese Strategien bisher nicht vollständig mit den übergreifenden Geschäftsplänen abgestimmt wurden. Diese Diskrepanz wird als ein Grund dafür genannt, warum viele Unternehmen ihre Erwartungen an Rentabilität und Effizienzsteigerung noch nicht vollständig erfüllt

Die Einführung von GenAI stellt auch Anforderungen an die Belegschaft. 67 Prozent der befragten Unternehmen geben an, dass ihre Mitarbeitenden nicht über die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten im Umgang mit GenAI verfügen. Rund die Hälfte der Unternehmen plant daher, verstärkt in Schulungsprogramme zu investieren. 

Ein weiteres Problem ist die Akzeptanz der Technologie: Viele Nutzer messen GenAI-Lösungen bislang nur begrenzten Wert bei oder stehen der Technologie kritisch gegenüber. Auch Sicherheitsbedenken tragen dazu bei, dass die Einführung in manchen Unternehmen nur schleppend vorankommt. 

Ethische und regulatorische Aspekte

Die Befragung zeigt auch, dass ethische und regulatorische Fragen für Unternehmen eine immer größere Rolle spielen. 81 Prozent der Führungskräfte halten es für essenziell, die Nutzung von GenAI in Einklang mit moralischen Standards zu bringen. Gleichzeitig berichten 72 Prozent der Unternehmen, dass es in ihren Organisationen bislang keine klaren Richtlinien für den Umgang mit GenAI und den Schutz geistigen Eigentums gibt.  

Ein weiteres Hindernis stellt die unklare Gesetzeslage in vielen Ländern dar. 82 Prozent der Befragten beklagen, dass fehlende oder unklare staatliche Vorschriften die Umsetzung ihrer GenAI-Strategien behindern. Diese Unsicherheiten könnten laut den Befragten in Zukunft zu steigenden Ausgaben für die Einhaltung von Vorschriften führen. 

Die Zahlen in Deutschland sind den globalen Ergebnissen mit Abweichungen von wenigen Prozentpunkten sehr ähnlich. Während jedoch 68 Prozent der Befragten weltweit angeben, dass sie trotz der Herausforderungen vom transformativen GenAI-Potenzial „erstaunt“ und „begeistert“ sind, ist es in Deutschland mit 53 Prozent ebenfalls eine Mehrheit, die Zahl weicht mit 15 Prozentpunkten Differenz aber deutlich ab.

Die Studie von NTT Data unterstreicht, dass GenAI ein enormes Potenzial für Unternehmen bietet. Besonders in den Bereichen Produktivität, Effizienz, Nachhaltigkeit, Sicherheit und Mitarbeitendenzufriedenheit könnten sich transformative Effekte ergeben. Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse, dass Unternehmen noch einige Hürden überwinden müssen – vor allem im Hinblick auf Infrastruktur, Mitarbeiterschulungen und regulatorische Vorgaben. 

1 https://de.nttdata.com/insights/studien/global-genai-report


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