„Hybrid ist das neue Normal“, postulierte Keynote-Gast Penny Madsen, Senior Research Director für die Cloud Pulse Surveys bei IDC, und ergänzte: „Bei der Hybridisierung geht es nicht nur darum, wo die Anwendung läuft, sondern auch darum, wie die Anwendung gestaltet ist.“ Dies steigere allerdings die Komplexität. Eine Folge: „Unternehmen, die heute mit der Cloud arbeiten, werden feststellen, dass die Cloud-Management-Anwendungen in den nächsten Jahren die wichtigsten sein werden.“
Zum Thema Cloud-Management hatte die Discover einige Neuerungen an Bord: Nachdem HPE im Juni GreenLake for Red Hat OpenShift Container Platform und im November GreenLake für VMware angekündigt hatte, gab es zum Event in Frankfurt sechs für verschiedene Einsatzfälle optimierte Instanzen von GreenLake für Private Cloud Enterprise.
Dieser Service unterstützt nun mit Amazon EKS (Elastic Kubernetes Service) Anywhere eine weitere Option zur Container-Provisionierung, wie Brian Thompson, Head of Product HPE GreenLake, in einer Demo vorführte. Ein erweiterter Consumption-Analytics-Service soll die Nutzungs- und Kostenanalyse von Anwendungen über die Clouds der großen Hyperscaler hinweg erleichtern.
Drei Anwenderunternehmen gaben auf der Discover Einblicke in die Praxis ihrer GreenLake-Umgebungen. So umriss Michael Cole, CTO von The Ryder Cup, die IT-Infrastruktur des Golf-Mannschaftsturniers: „Wir bauen keine Kleinstädte mehr, wir bauen Smart Cities“ – genauer: temporäre Smart Cities, um die rund 250.000 Menschen am Golfplatz mit IT-Services zu versorgen.
Erik Thorwirth, Head of Global Infrastructure bei Henkel, berichtete: „Die Vorhersage von Markttrends, bevor sie überhaupt eintreten, ist eine extrem wichtige Fähigkeit für die Zukunft, vor allem bei schnelllebigen Konsumgütern, aber auch bei anderen Marken, etwa Klebstoffen.“ Dies zu erreichen habe eine „Transformation des digitalen Kerns“ erfordert. Henkel habe dazu 30.000 Geräte an 450 Standorten mit Aruba vernetzt. GreenLake sorge für den einheitlichen Blick auf die IT, während Silver Peak den „Klebstoff“ zwischen den Standorten liefere.
Tom Gilbert, Head of Cloud and Middleware beim britischen Finanzdienstleister Barclays, wiederum betonte die Bedeutung von Greenlake, um „die Wirtschaftlichkeit der Cloud vor Ort zu erschließen“. Mittels flexibler Container-Bereitstellung könne man Entwicklern „Zuckerbrot statt Peitsche geben“ und so die Markteinführung neuer Services beschleunigen.
Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit verbinden
Europa liegt nach Einschätzung der IDC-Analystin Penny Madsen in puncto Nachhaltigkeit weit vorn. Die Verbindung von Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit sei heute ein echtes Anliegen. Dabei haben laut Madsen die aktuelle Unsicherheit und gestiegene Energiepreise Einfluss auf das Verhalten der Unternehmen: „In Bezug auf die Cloud sehen wir, dass die Unternehmen unter den gestiegenen Kosten für Professional Services und unter gestiegenen Software-Lizenzgebühren leiden.“ Höhere Infrastrukturkosten beobachte man auf Public- wie auf Private-Cloud-Seite. Es gibt also mehr als nur einen Grund für Unternehmen und Organisationen, in ihrer IT-Infrastruktur und Datennutzung energiesparender und somit „grüner“ zu agieren – und geht es nach HPE, dann bedeutet dies: Kurs auf GreenLake zu nehmen.