Sie soll Netze und damit auch Unternehmen agiler machen: die Netzvirtualisierung mit Software Defined Networking und Network Functions Virtualization. Doch wie weit sind die Telekommunikationsunternehmen mit der Umsetzung?
Heute wissen Unternehmen: Wenn sie im Markt schnell und flexibel agieren möchten, brauchen sie eine anpassungsfähige IT. Kein Wunder also, dass viele von ihnen bereits virtualisierte Anwendungen, Desktops und Speicherplatz skalierbar aus der Cloud beziehen. Die Cloud setzt aber eines voraus: ein Kommunikationsnetz. Und auch das muss heute immer flexibler auf Unternehmensanforderungen reagieren. Das bedeutet zum einen, bei Bedarf die Bandbreite zu erhöhen, die Daten einzelner Anwendungen anders zu priorisieren und den Datenverkehr bei Lastspitzen intelligent zu verteilen. Zum anderen benötigen Unternehmen in kurzer Zeit sichere Netzverbindungen für zusätzliche Cloud-Dienste und zu neuen Standorten. Doch bisher waren solche Änderungen aufwändig: Für Konfigurationen mussten die Netzadministratoren die Firmware der Router und Switches einzeln anpassen. Deswegen arbeiten die Telekommunikationsanbieter mit Hochdruck daran, auch die Netze zu virtualisieren.
Die Zauberworte heißen Software Defined Networking (SDN) und Network Functions Virtualization (NFV). SDN trennt die Netzsteuerung von der Hardware, die für die eigentliche Datenübertragung sorgt. Das Netz über Software zu steuern, hat einen entscheidenden Vorteil: Der Netzwerk-Administrator kann den Datenverkehr zentral und in Echtzeit steuern. Wenn nun zum Beispiel eine bestimmte Anwendung mehr explizite Bandbreite bekommen soll, programmiert er Router und Switches automatisiert und aus der Ferne um. So lässt sich das Netz schnell und flexibel an neue Anforderungen anpassen.