Wieso aber wurde Video intern wie extern nicht bereits früher mehr verwendet? Die Ansprüche haben sich nicht geändert – ob in Verkaufsgesprächen, wo es förderlich ist, die Gesprächspartner im Raum zu sehen, oder bei unternehmensinternen Konferenzen, die dadurch effizienter und mitreißender werden können? Das Problem liegt darin, dass Videoanwendungen isoliert verwendet werden, etwa durch dedizierte Videokonferenzsysteme oder eigenständige Software, so die Begründung des Polycom-Managers. Damit fehlte oft die Einbindung in andere Systeme wie Microsoft-Office oder auch die Unterstützung für Mobilgeräte. Aber: „Unified-Communications (UC) vereint Sprache, Video und Software unter einer einheitlichen Benutzeroberfläche, unabhängig vom Gerät oder Medium. Damit bringt UC auch die ‚Technologie-Silos‘ Video und Mobile zusammen“, argumentiert Nicolaus.
Die Telefonanlagen vieler Anbieter am Markt bieten mittlerweile umfangreiche Videokonferenzfunktionen an. „So ist zum Beispiel eine Konferenz mit bis zu sechs Teilnehmern bei vielen Telekommunikations-Systemen möglich“, bestätigt Udo Thermer, Geschäftsführer bei Consense. „Es wird lediglich eine normale Webcam benötigt, wie sie in vielen Laptops integriert ist. So lassen sich auch Homeoffice-Arbeitsplätze problemlos einbinden.“ Bei einigen Herstellern lassen sich sogar externe Videokonferenzsysteme einbinden. So kann beispielsweise auch ein kompletter Meeting-Raum einer Videokonferenz beiwohnen.
Zudem gibt es die üblichen Unified-Communications-Funktionen wie Präsenzinformationen und Messaging-Dienst. Einige Hersteller integrieren sogar Collaboration-Möglichkeiten in ihre Systeme. Thermer: „Darüber können in Arbeitsgruppen zum Beispiel Dateien getauscht oder Desktopinhalte geteilt und angezeigt werden. Dies erleichtert den Arbeitsaufwand, da Dateien nicht mehr umständlich per E-Mail oder Serverdownload bereitgestellt werden müssen. Es reicht ein kurzer Blick auf den Bildschirm des Kollegen.“