Industrie 4.0

Die Maschine wird zum Service

3. März 2017, 10:32 Uhr | Martin Tantow, General Manager EMEA bei Kii
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Die Experten sind sich sicher: 2017 wird das Internet der Dinge massentauglich. Aufmerksame Diensteanbieter wittern bereits neue Einnahmequellen. Profitable Geschäftsmodelle sind aber noch Mangelware.

Das Internet der Dinge ist eine Kombination aus mehreren Technologien. Im Fokus stehen Sensorik, Cloud-Computing und Big Data. Praktisch heißt das: Sensoren sammeln Daten von Industrieanlagen, die sie via Internetverbindung in einer Cloud speichern, wo die Daten später analysiert werden können. Diese Analysen befassen sich in der Regel mit erfolgsrelevanten Unternehmensbereichen wie Ressourcenplanung, Arbeitseffizienz oder Lieferkettenmanagement. Aber auch die Auswertung der Kundenzufriedenheit spielt eine zunehmend wichtige Rolle. Außerdem messen viele Firmen den derzeitigen Innovationsgrad ihrer Entwicklungsabteilung.

Die Möglichkeiten im Internet der Dinge sind riesig. IDC schätzt das potenzielle Marktvolumen im Jahr 2020 auf 1,7 Billionen Dollar. Bei solchen Summen wundert es nicht, dass einige IT-Service Provider bereits fieberhaft an profitablen Geschäftsmodellen für die digitale Industrie tüfteln. Diese unterscheiden sich grundlegend von den traditionellen Geschäftsmodellen der Internetbranche. Das Internet der Dinge ist breit gefächert; Grenzen zwischen verschiedenen Industrien verschmelzen. Beispielsweise ist BMW heute nicht mehr nur ein Automobilhersteller, sondern bietet auch Dienste beziehungsweise Produkte an, die nicht ausschließlich die Automobilbranche adressieren. Somit benötigt das Industrie 4.0-Umfeld neu entwickelte Geschäftsmodelle, die über herkömmliche Horizonte hinausschauen.

Der größte Motor dieser neuen Service-Angebote sind die Daten im Internet der Dinge. Sie werden zu kostbaren Gütern: Umso präziser die Daten, desto wertvoller. Es entsteht eine Art Datenmarktplatz. Service-Anbieter sammeln mittels Sensoren zum Beispiel Daten zu Temperaturen, Schadstoffen in der Luft, Maschinenzuständen et cetera und können damit handeln. Selbstverständlich helfen die gesammelten Informationen auch dabei, den Endkunden selbst besser kennenzulernen. Anbieter können die akuten Bedürfnisse analysieren und ihr Service-Angebot auf jeden Kunden personalisieren. Daraus entstehen neue Produkte und Geschäftsmodelle, mit denen Anbieter ihre Kundengruppen besser adressieren können.

Dies ist wichtig, denn der mobile Endanwender bestimmt heute durch sein Nutzungsverhalten, wie Lösungsangebote im Internet der Dinge aussehen – und wird damit zum wichtigsten Treiber bei der Entwicklung neuer IoT-Geschäftsmodelle. Idealerweise sollten IoT-Services nicht mehr nach Zeit, sondern nach Verfügbarkeit und Performance bezahlt werden. Genau diese Flexibilität fehlt klassischen Geschäftsmodellen meist. Moderne, nach Bedarf buchbare „as a Service“-Angebote sind gefragter denn je.


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