Nokia ist der große Verlierer im boomenden Smartphone-Markt. Der finnische Hersteller muss im zweiten Quartal 2011 die weltweite Marktführerschaft an Apple abgeben und fällt tief – nur noch Platz drei hinter Samsung.
Der Smartphone-Markt boomt. 106,5 Millionen Geräte wurden im zweiten Quartal 2011 weltweit verkauft, ermittelte das Marktforschungsinstitut IDC. Ein Plus von 65,4 Prozent., von dem jedoch nicht alle Anbieter profitieren konnten. Mit seinem Erfolgsmodell iPhone schaffte es Apple erstmals Nokia vom Spitzenplatz zu verdrängen. Der kalifornische Hersteller setzte im zweiten Quartal 20,3 Millionen iPhones ab, eine Steigerung von 141,7 Prozent im Vorjahresvergleich.
Getoppt wurde der Zuwachs von Samsung. Der koreanische Hersteller steigerte die Verkaufszahlen um 380 Prozent und schob sich auf Platz zwei im internationalen Ranking vor. Der große Verlierer in diesem boomenden Markt heißt Nokia. Der langjährige Marktführer musste als einziger Anbieter der Top fünf einen massiven Absatzrückgang um 30 Prozent hinnehmen. Der Marktanteil brach von 37,3 Prozent im zweiten Quartal 2010 auf derzeit 15,7 Prozent ein. Daran konnten auch die neuen Symbian 3-Smartphones nichts ändern. Die Plattform gilt als überholt, weshalb die Finnen jetzt auf Microsoft setzen. Die IDC-Analysten gehen jedoch davon aus, dass sich auch der Wechsel von der Symbian-Plattform auf Windows Phone 7 weiter negativ auf die Absatzzahlen auswirken wird. Nokia könnte also in den kommenden Quartalen weiter nach hinten durchgereicht werden.
Denn auch der taiwanische Hersteller HTC wächst rasant (plus 165,9 Prozent) und konnte seinen Marktanteil im zweiten Quartal 2011 von 6,8 Prozent im Vorjahr auf elf Prozent ausbauen. Damit liegt HTC nur noch knapp hinter Research In Motion (RIM). Auch der Blackberry-Hersteller hatte den Smartphone-Trend zuerst verpasst und kämpft derzeit mit rückläufigen Verkaufszahlen. Im zweiten Quartal rutschte RIMs weltweiter Marktanteil von 17,4 Prozent im Vorjahr auf 11,6 Prozent ab.
Auch für die zweite Jahreshälfte rechnen die Analysten mit kräftig steigenden Smartphone-Verkäufen, angeheizt durch neue Flagship-Modelle. Der Markt bleibt aber auch weiter in Bewegung. Weitere Veränderungen im Top fünf-Ranking seien durchaus wahrscheinlich, so IDC.