Die Annahme: SIP benötigt den Einsatz eines Session-Border-Controllers.
Diese Annahme ist falsch.
Fast jeder IP-PBX-Anbieter unterstützt das SIP-Trunking nativ über ein Gateway und stellt hierfür das Session-Management zur Verfügung. Darüber hinaus haben die Carrier und Provider ihrerseits SBCs auf ihrer Seite des SIP-Trunks installiert. Trotzdem sollten Unternehmen auf ihrem Ende des SIP-Trunks entsprechende SBCs aus den folgenden Gründen installieren:
Die Annahme: SIP-Trunking ist flächendeckend verfügbar.
Diese Annahme ist wahr.
SIP-Trunking steht in den meisten größeren Städten direkt von den jeweiligen Carriern und Providern zur Verfügung. In ländlichen Gegenden lässt sich das SIP-Trunking mit Hilfe von Tunneln realisieren.
Die Annahme: Es gibt nur ein Modell zur Realisierung eines SIP-Trunks in der Praxis.
Diese Annahme ist falsch.
Früher wurde nur eine zentrale Architektur angepriesen, die die einzelnen SIP-Trunks aggregierte und den gesamten VoIP-Verkehr über ein bestimmtes öffentliches Netz an die Zentrale (Rechenzentrum) übertrug. Diese Lösung wird zwar aktuell auch noch hauptsächlich genutzt, denn sie bietet die höchste Kostenreduktion. Allerdings stehen heutzutage zwei weitere Modelle bereit: verteilte und hybride SIP-Trunks.
Das verteilt arbeitende SIP-Trunk-Modell ermöglicht zum einen eine schnelle Implementierung, da sämtliche bisher existierenden Nummernpläne und Wählfunktionen erhalten bleiben. Darüber hinaus werden auch bestehende Netzwerkressourcen besser ausgenutzt und somit das so genannte Hairpinning und eine Überlastung des SIP-Trunks vermieden. Hybride SIP-Trunks kombinieren die Eigenschaften von zentralisierten und verteilten SIP-Trunks und lassen sich zudem an die individuellen Bedürfnisse eines Unternehmens anpassen.