Breitbandausbau

Wer soll das bezahlen?

1. August 2011, 13:47 Uhr | Claudia Rayling, funkschau-Redaktion

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Das Kostenproblem

funkschau: Wie sollen beziehungsweise können realistischerweise die Kosten für den Glasfaser-Ausbau refinanziert werden?

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Diamuid Kelly, Sales Director International bei AND Solution.
Diamuid Kelly, Sales Director International bei AND Solution.
© AND Solution

Diamuid Kelly (AND Solution): „Öffentliche Mittel, also eine Finanzierung durch die Allgemeinheit, kommt nicht in Frage, solange FTTX kein anerkanntes ,Muss’ ist – also der übliche Bedarf noch mit einem herkömmlichen Kabel- oder Telekommunikationsanschluss abgedeckt werden kann. Bleiben also individuelle (Bezahl-)Dienste – aber wo bleibt die Killer-Applikation?“

Wolfgang Heer, Geschäftsführer des Bundesverband Glasfaser (Buglas).
Wolfgang Heer, Geschäftsführer des Bundesverband Glasfaser (Buglas).
© Buglas

Wolgang Heer (Buglas): „Der Glasfaserausbau bis in die Haushalte verlangt Investitionen in Milliardenhöhe. Wichtigste Voraussetzung für deren Refinanzierung ist ein verlässlicher ordnungspolitischer Rahmen, in dem es möglich ist, die Preise für den Netzzugang frei und nach marktwirtschaftlichen Kriterien zu verhandeln. Eine Vorab-Preisregulierung wäre der falsche Weg!“

Bruno Jacobfeuerborn, Geschäftsführer Technik bei Telekom Deutschland.
Bruno Jacobfeuerborn, Geschäftsführer Technik bei Telekom Deutschland.
© Deutsche Telekom

Bruno Jacobfeuerborn (Deutsche Telekom): „Experten schätzen, dass ein flächendeckender Ausbau rund 50 Milliarden Euro kostet. Einer allein kann das wirtschaftlich nicht stemmen. Im Moment erleben wir leider eine regulatorische Schieflage, bei der die einen in den Netzausbau investieren, während andere daran verdienen. Was wir brauchen, ist eine moderne und innovationsfreudige Richtung.“

Helmut Grosch, Bereichsleiter Network-Planning & -Build bei Kabel Deutschland.
Helmut Grosch, Bereichsleiter Network-Planning & -Build bei Kabel Deutschland.
© Kabel Deutschland

Helmut Grosch (Kabel Deutschland): „Kabel Deutschland hat seit 2003 weit über eine Milliarde Euro in die Modernisierung des Kabelnetzes für Internet und Telefonie investiert. Im Vergleich dazu ist der Ausbau für Hochgeschwindigkeits-Internet relativ günstig und einfach zu realisieren. Mit den Kabelnetzbetreibern gibt es in Deutschland mittlerweile eine echte Alternative zu DSL.“

Marko Iaconisi, Projektleiter FTTX und TV bei M-Net.
Marko Iaconisi, Projektleiter FTTX und TV bei M-Net.
© M-Net

Marko Iaconisi (M-Net): „Nur durch sehr lange Betrachtungszeiträume. Daher sind aus unserer Sicht innovations- und investitionsfreundliche Rahmenbedingungen zur Stützung der Marktkräfte die beste Garantie dafür, dass die Ziele eines schnellen Breitbandausbaus erreicht werden. Investitionsausschüsse können eine fördernde Wirkung haben. Die Förderfähigkeit sollte sich allerdings ganz klar auf zukunftsfähige Ausbauten konzentrieren.“

Dr. Hans Konle, Sprecher der Geschäftsführung von Netcologne.
Dr. Hans Konle, Sprecher der Geschäftsführung von Netcologne.
© Netcologne

Dr. Hans Konle (Netcologne): „Zum einen können wir uns mit dem eigenen Netz Mietkosten für die TAL der Telekom sparen. Derzeit sind dies jährlich 13 Millionen Euro für die über 100.000 Kunden, die über das Netcologne-eigene Netz versorgt werden. Zum anderen bietet das eigene Netz zusätzliches Wachstumspotenzial. Denn erstens können wir mit höherwertigen Produkten neue Kunden gewinnen und Bestandskunden ,upgraden’. Und zweitens können wir neue Kunden im Wholesale-Geschäft gewinnen, indem wir Netzkapazitäten an andere Netzbetreiber vermieten.“


  1. Wer soll das bezahlen?
  2. Stichwort Mehrwertdienste
  3. Die Voraussetzungen für den High-Speed-Anschluss
  4. Das Kostenproblem
  5. Eine Konkurrenzsituation?
  6. Glasfaser – und was dann?

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