Die Cloud braucht Standards!
Cloud-Computing ist ein bedeutsamer Schritt auf dem Weg zur Industrialisierung der Informationstechnologie. Eine schnelle Verbreitung der IT aus der Wolke ist aber nur möglich, wenn sich IT- und Telekommunikationsanbieter auf Standards verständigen. Zwar nutzen Clouds im Wesentlichen Standards, die wie IP und HTML für das Internet oder wie Webservices für die serviceorientierte Integrationsarchitektur entwickelt worden sind. Dennoch sind neue Lösungen der Cloud-Provider zumindest teilweise proprietär.
Will das Geschäftsmodell Cloud-Computing sein enormes Potenzial ausschöpfen, müssen die Cloud-Plattformen verschiedener Anbieter jedoch ohne Probleme zusammenarbeiten. Standards sind daher unverzichtbare Voraussetzung, damit die Anwender von Cloud-Diensten Angebote verschiedener Anbieter kombinieren oder ihren Provider jederzeit wechseln können. Dabei bezieht sich Standardisierung nicht allein auf die Technologie. Neben der Interoperabilität und Portabilität virtueller Maschinen und Datenformate geht es vielmehr auch um Management und Software-Lizenzverträge sowie Datensicherheit und -schutz. Cloud-Anbieter müssen Services und Ressourcen bedarfsgerecht managen, Einheiten zusammenführen und Software-Lizenzen anbieten können. Außerdem sind in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Bestimmungen und Richtlinien der einzelnen Länder Datenschutz und Risikoprävention, Betriebskontinuität und Krisenmanagement, Identitätssicherheit und der Speicherort von Daten zu beachten.
Es gibt bereits interessante Ergebnisse hinsichtlich Standards für die Definition, Architektur und Schnittstellen beim Cloud-Infrastrukturmanagement. Die Wahl eines globalen Anbieters von Informations- und Kommunikationstechnologie, der nach dem neuen Standard für IT-Service-Management ISO/IEC 20000-1:2011 zertifiziert ist, ist hier sicherlich sinnvoll. Die jüngste Version des Internationalen Standards von 2011 vollendet die Angleichung an die IT-Qualifikationen nach ITIL V3 (2011). Cloud-Service-Anbieter können sich so mit ihrer Ausrichtung am weit verbreiteten ITIL-IT-Service-Management-Ansatz validieren. Sie sprechen nun die gleiche Sprache wie die Mehrheit der multinationalen Unternehmen weltweit. Weitere wesentliche Standards werden allerdings frühestens in zwei oder drei Jahren zu erwarten sein.