Bitkom-Umfrage

Work-Weihnachten-Balance wird wichtiger

19. Dezember 2023, 14:00 Uhr | Sabine Narloch
© Artem - AdobeStock

Noch vor fünf Jahren waren über die Weihnachts- und Silvesterzeit 71 Prozent der Berufstätigen erreichbar. Dieser Anteil nahm über die Pandemiejahre immer mehr ab und liegt aktuell bei 49 Prozent, wie eine jährliche Bitkom-Umfrage zum Thema zeigt.

Über die Weihnachtsfeiertage verbringen viele ihre Zeit mit der Familie oder spannen einfach mal aus. Dabei wollen immer weniger Menschen von beruflichen Belangen gestört werden. Denn nur noch knapp die Hälfte (49 Prozent) der Befragten einer Bitkom-Umfrage sind trotz Urlaubs dienstlich erreichbar. In den vergangenen Jahren nahm dieser Anteil somit stetig ab (siehe Grafik).

„Das Bewusstsein für eine ausgewogene Work-Life-Balance wächst. Gerade wenn die Grenzen zwischen Privat- und Arbeitsleben durch Möglichkeiten zum Homeoffice und mobilem Arbeiten verschwimmen, sind ungestörte Auszeiten wichtig – sowohl für das persönliche Wohlbefinden als auch für die Arbeitsleistung. Es sollten also alle gemeinsam ein Interesse haben, den Urlaub auch wirklich Urlaub sein zu lassen“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.

Unter den 16- bis 29-Jährigen wollen nur 46 Prozent im Urlaub ansprechbar sein, in der Altersgruppe zwischen 50 bis 64 Jahre sind es 43 Prozent. Höher liegt der Anteil bei den 30- bis 49-Jährigen, hier sei es demnach für 54 Prozent der Befragten wichtig, im Weihnachtsurlaub ansprechbar zu sein.

Für die Kontaktaufnahmen präferiert werden Kurznachrichten (48 Prozent) oder Telefonanrufe (47 Prozent). Mails lesen 44 Prozent während des Urlaubs. Videotelefonate etwa über Skype, Zoom oder Facetime führen 22 Prozent, per Kollaborationstools wie zum Beispiel Microsoft Teams oder Slack sind hingegen nur 5 Prozent erreichbar.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+
Bitkom Weihnachten
Die Pandemiejahre haben in puncto beruflicher Erreichbarkeit während der Feiertage eine Trendwende eingeläutet.
© Bitkom

Die wenigsten sind erreichbar, weil sie es selbst so wollen

Ein Grund für die Erreichbarkeit sei die (angenommene) Erwartungshaltung der Führungsebene. Die Mehrheit (58 Prozent) ist erreichbar, da sie davon ausgeht, dass ihre Vorgesetzen dies erwarten. Bei 43 Prozent erwarten es nach eigener Ansicht ihre Kund:innen, 40 Prozent gehen davon aus, dass die Kolleg:innen es erwarten. Nur 13 Prozent der Befragten, die während des Urlaubs erreichbar sind, wollen dies ausdrücklich von sich aus.

„Arbeitgeber sind in der Pflicht, während der Abwesenheit funktionierende Vertretungslösungen zu organisieren“, sagt Rohleder. „Ausnahmen für die Erreichbarkeit gelten zwar zum Beispiel für leitende Angestellte, wenn eine Erreichbarkeit aber notwendig ist, sollten klare und einvernehmliche Regelungen zum Beispiel im Sinne eines Bereitschaftsdienstes getroffen werden.“


Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu BITKOM e. V.

Weitere Artikel zu Bitkom

Weitere Artikel zu Arbeitswelt

Weitere Artikel zu Smartphones

Weitere Artikel zu Collaboration

Matchmaker+