Gastkommentar von secunet

Digitale Souveränität und Cloud: ein unzertrennliches Paar

6. Oktober 2023, 9:28 Uhr | Autor: Norbert Müller / Redaktion: Diana Künstler
Norbert Müller, Vice President Cloud Solutions bei secunet Security Networks, wirft in seinem exklusiven Kommentar einen Blick auf die digitale Souveränität von Behörden. Er ist überzeugt, dass es ganz bestimmter Lösungen bedarf, um den speziellen Anforderungen und Sicherheitsstandards von Behörden gerecht werden zu können.
© secunet

Deutsche Behörden müssen Arbeitsprozesse effizienter gestalten und zugleich die Sicherheit ihrer Daten gewährleisten. Um dies zukunftsfähig umzusetzen, bedarf es Cloud-Lösungen, die keine Fragen zur Transparenz und zum Datenschutz offenlassen – Cloud-Lösungen „Made in Germany“.

Was im täglichen Leben und der Wirtschaft bereits Standard ist, stellt Behörden und die Verwaltung noch vor einige Herausforderungen. So haben Datenschutzbedenken dazu geführt, dass hochsensible Informationen wie Steuer- und Personendaten und auch Verschlusssachen bisher nicht über Public Clouds zugänglich sind. Der Druck zur Digitalisierung sowie der Wunsch nach der Flexibilisierung von IT-Lösungen und der Steigerung von Effizienz zwingen Behörden jedoch langfristig dazu, innovative Wege zu finden. Nur wenn IT-Infrastrukturen standardisiert werden, bleiben sie zukunftsfähig – und hierfür braucht es Cloud-Lösungen.

Und zwar Cloud-Lösungen, die digitale Souveränität nicht nur begünstigen, sondern auch aktiv fördern. Cloud-Lösungen, die Behörden Unabhängigkeit und Kontrolle über ihre Ressourcen und Daten bieten. Dies ist entscheidend, um Abhängigkeiten von internationalen Unternehmen und Anbietern zu vermeiden, die beispielsweise unter US-Gesetzgebung arbeiten und deren Einfluss auf die Datensicherheit fragwürdig sein kann. Neben dem Standort kann auch das Quasi-Monopol einzelner Anbieter zu Problemen und enormen Preissteigerungen führen. Aus diesen und ähnlichen Gründen wurden herkömmliche Cloud-Lösungen, etwa die der amerikanischen Hyperscaler, bisher den Anforderungen von Behörden und sicherheitssensiblen Unternehmen nicht gerecht.

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Open-Source: Der Schlüssel zur Weiterentwicklung von Cloud-Systemen

Wie sieht nun eine souveräne Cloud aus? Zunächst bedarf es hochwertiger Sicherheitsstandards, die die Vertraulichkeit und Integrität der Daten gewährleisten. Zusätzlich sollte eine Cloud-Lösung modular und flexibel sein, um zwischen verschiedenen Betriebsmodellen wie „on premise“ und „as a service“ wählen zu können.

Die bisherigen monolithischen Web-Anwendungen verschwinden mit der Cloud-Transformation. Sie werden durch modulare Architekturen ersetzt, die sich leichter entwickeln, betreiben und skalieren lassen. Die Standardisierung von Ressourcen in sogenannten Containern und deren Orchestrierung in Kubernetes sorgen dann dafür, dass alle Teile der Cloud-Infrastruktur nahtlos ineinandergreifen. Open-Source-Komponenten bieten zudem Vorteile: durch die Offenlegung des Quellcodes kann dieser stetig von der Community weiterentwickelt und vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) überprüft werden.

Private-, Public- oder Hybrid-Cloud: Welche Lösungen gibt es?

Sicher, souverän und europäisch: Diese Schlagworte hört man oft im Zusammenhang mit Cloud-Angeboten für Behörden. Dabei reicht die Palette von zertifizierten Public-Clouds in deutschen Rechenzentren bis hin zur Implementierung von Private-Clouds vor Ort. Ein Hybrid-Cloud-Ökosystem ermöglicht die nahtlose Integration von Lösungen verschiedener Partner und bietet Behörden Flexibilität – bei zeitgleicher Einhaltung hoher Sicherheitsstandards. Ungeachtet aller medialen Ankündigungen befindet sich derzeit erst ein einziger Cloud-Stack im Zulassungsprozess des BSI für Verschlusssachen: die Cloud-Lösung der Firma secunet. Ziel ist eine Zulassung bis zur Geheimhaltungsstufe GEHEIM. Auch ein Testat nach IT-Grundschutz und dem Cloud-Kriterienkatalog C5 des BSI ist in der Umsetzung.

Wohin geht die Cloud-Reise?

Schon bald wird die Cloud einen zentralen Platz in der IT-Infrastruktur von Behörden einnehmen. Ob „on premise“ oder "as a service" – entscheidend ist vor allem, die Flexibilität und der bestmögliche Schutz von Systemen. Die Behörden-IT der Zukunft kann nur erfolgreich und nachhaltig sein, wenn sie die Herausforderungen der Digitalisierung annimmt und sich ihnen stellt: Mit einem sicheren und souveränen Cloud-Ökosystem „Made in Germany“.

1 BSI-Schrift 7164: Liste der zugelassenen IT-Sicherheitsprodukte und -systeme: https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/Oeffentliche-Verwaltung/Zulassung/Liste-zugelassener-Produkte/liste-zugelassener-produkte_node.html
2 FAQs zur Verschlusssachenanweisung (VSA): https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/veroeffentlichungen/themen/sicherheit/faq-zur-vsa.pdf;jsessionid=0703E09C87C1A5CC9C7E88BB53AE13DE.2_cid295?__blob=publicationFile&v=1


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