Software von Lizengo, Lizenzfuchs, Edeka & Co unter der Lupe

Softwareschnäppchen: Zu schön, um wahr zu sein

4. September 2019, 16:25 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 5

Volumenlizenzen verschwiegen

»Unser Anspruch ist es, dass bei uns gekaufte Lizenzen jeden Audit bestehen.« Boris Vöge, Geschäftsfrührer Li-x und Preo Software
»Unser Anspruch ist es, dass bei uns gekaufte Lizenzen jeden Audit bestehen.« Boris Vöge, Geschäftsfrührer Li-x und Preo Software

Anders als Daniel nämlich im Video betont, verkauft Lizengo sehr wohl Microsoft-Produkte aus Volumenlizenzen, und zwar sowohl in seinem dezidierten B2B-Shop als auch auf seiner Firmen-Webseite, die wohl vor allem Privatpersonen ansprechen soll. Das lässt sich allein schon daran ablesen, dass das in beiden Shopbereichen von Lizengo angebotene Office 2019 Professional Plus als Einzelplatzversion gar nicht erhältlich ist, sondern ausschließlich als Volumenlizenz. Zudem steht auf den Rechnungen der CRN-Testkäufe bei vielen Server-Editionen der Zusatz »Volumen«.

Auch die auf der Webseite zu findende Behauptung »Bei uns erwerben Sie absolut legal originale Produktschlüssel, die direkt beim Hersteller aktiviert werden können. Dabei setzen wir auf die 1 Produktschlüssel - 1 Kunde Philosophie. Dies schützt Sie bereits ab dem Kauf vor Problemen und Unannehmlichkeiten«, deckt sich nicht ganz mit den tatsächlich gelieferten Produkten. Wir erhielten in einer ersten und späteren Bestellung identische Produktschlüssel über jeweils gleiche Produkte wie zum Beispiel »Windows Server 2016 Standard MAK Volumen 16 Core«. MAK steht für »Multiple Activation Key«, ein gängiges Verfahren bei Volumenlizenzen. Mit einer speziellen Software kann man die Zahl der bereits aktivierten Clients aus einer solchen Volumenlizenz abfragen. Unser Produkt Windows Server 2016 Standard MAK Volumen 16 Core mit dem uns von Lizengo zugestellten Produktschlüssel wurde demnach bereits 44 Mal aktiviert (Stand 30. Juli 2019).

Eigentlich sind solche MAKs nicht für den Einzelverkauf gedacht. Das führt zu weiteren Fragen und kann für den Käufer, gerade im Unternehmenseinsatz, zum Problem werden. So kann beispielsweise nicht nachvollzogen werden, ob das zugehörige Volumen bereits ausgeschöpft und der Key vielleicht zu oft verkauft und aktiviert wurde. Immer wieder sperrt Microsoft deshalb entsprechende MAKs. Dann muss der Nutzer zusehen, wie er seine Software wieder in Gang bekommt. Laut Kundenberichten sendet Lizengo in so einem Fall üblicherweise einfach einen neuen MAK.


  1. Softwareschnäppchen: Zu schön, um wahr zu sein
  2. Follow the Rights
  3. Wertloser Produktschlüssel
  4. Wirklich alles neu bei Lizengo?
  5. Betriebswirtschaftliche Magie
  6. Volumenlizenzen verschwiegen
  7. Neuware mit eingebauter Erschöpfung
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  10. Lottosechser mit Zusatzzahl
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