Seit der „Erfindung“ des Ethernet durch Bob Metcalfe am Palo Alto Research Center im Jahr 1973 hat sich die Technologie kontinuierlich durchgesetzt und weiter entwickelt. Aus dem ehemaligen Protokoll für lokale Netzwerke ist inzwischen eine Technologie für weltumspannende Konnektivität erwachsen. „Seit den bescheidenen 2,94 MBit/s-Anfängen in Palo Alto hat es viele neue Ethernets gegeben“, kommentierte Bob Metcalfe die Entwicklung. „Inzwischen ist es mehr als ein Jahrzehnt her, seit Ethernet den Weg in das Wide-Area-Network angetreten ist und fast ein Jahrzehnt, seit wir die ersten Netzwerke und Services der Carrier-Klasse definiert haben.“
Auf die Anfänge der Arbeit des MEF mit der Definition des statischen Carrier-Ethernet 1.0 und der erfolgreichen Einführung der Zertifizierung von Produkten und Services folgte vor zwei Jahren die Vorstellung von Carrier -Ethernet 2.0. CE 2.0 standardisiert das Handling mehrerer Service-Klassen (Multi-CoS), die Interkonnektivität sowie das Management von Ethernet-Verbindungen und ermöglicht die Bereitstellung von differenzierten Anwendungen über gesteuerte und verbundene Netzwerke weltweit. „Ebenso wie der Web-Browser die Effizienz und Nutzbarkeit des Internet revolutioniert hat, so ist CE 2.0 positioniert, die Effizienz und Nutzbarkeit von Carrier-Ethernet zu revolutionieren“, so Metcalfe anlässlich des Launches der neuen Version.
Das Ergebnis von CE 2.0 sind verbesserte Quality-of-Services und optimierte Effizienz. Hinzu kommt die Möglichkeit, die Services über mehrere verbundene Provider-Netze bereitzustellen und damit die eigene Netzabdeckung auszuweiten. Vor allem im Retail- und Wholesale-Bereich führte Carrier-Ethernet 2.0 zu erweiterten Möglichkeiten. Anbieter können nun mit E-Access eine große Anzahl von Standorten lokal oder global mit vorhersagbaren QoS erreichen.
Mit der Vorstellung der Vision eines dritten Netzwerkes auf Basis von NaaS-Prinzipien eröffnet das MEF nun eine weitere Entwicklungsstufe für das Ethernet. Ziel ist ein „hybrides“ Netzwerk, das die Vorteile von privaten Netzen und dem Internet kombiniert und dabei neue Technologien wie NFV, SDN und standardisierte Service-Orchestrierung einbezieht. Dabei setzt das MEF mit seinen mehr als 220 Mitgliedern auch auf die extensive Zusammenarbeit mit anderen Standardisierungsgremien. Bob Metcalfe, Professor für Electrical Engineering und Director of Innovation der Universität von Austin ist als Beratender Vorstand im MEF weiterhin an der Entwicklung beteiligt.