Marktbetrachter gehen davon aus, dass MPS immer mehr in eine vollständige Workplace-Betrachtung einfließen wird. Der Trend geht zu As-a-Service-Modellen bis hin zu XaaS-Angeboten, in denen klassische MPS-Funktionen wie Drucken, Scannen und Kopieren nur noch einen kleinen Teil ausmachen. Für MPS-Anbieter, Hersteller wie Dienstleister bedeutet das, sie müssen über den Tellerrand blicken und ihr Geschäft weiterentwickeln. Systemhäuser, die ausschließlich auf die Karte »Output« setzen, werden es deshalb in Zukunft noch schwerer haben.
Die meisten Anbieter von Drucker-Hardware haben ihr Geschäftsmodell schon recht erfolgreich in Richtung Software und Services entwickelt. Bei Herstellern wie Ricoh, Canon oder Konica Minolta geht es schon lange nicht mehr darum, Drucker-Hardware und Supplies zu verkaufen. Das Geschäft umfasst den gesamten Prozess aus Hardware, Software und Services.
Diese Entwicklung bestätigt Jörg Hartmann, der seit Ende 2018 als Chief Operations Officer (COO) bei Konica Minolta Business Solutions das Geschäft in Deutschland verantwortet: »Die meisten Kunden kaufen schon lange keine Drucker mehr, sondern nutzen MPS.« Bei Konica Minolta haben MPS laut Hartmann bereits einen Anteil von 85 Prozent am Office-Geschäft. Hier zeige sich zudem ein Trend weg von reinen Drucker- und Scanner-Geräten hin zu digitalen Gesamtlösungen in einem Dokumenten-Management-System. Künftig gehe es auch im Büroumfeld
darum, Stand-alone-MFPs mit DMS in eine Infrastruktur zu integrieren. »Das sind heute intelligente Devices, die in ein Netzwerk ein-gebunden werden und die Ent-wicklung geht sogar noch weiter«, so Hartmann. Auch Infrastruktur-Management sei ein zunehmend wichtiges Thema, »also wo das Gerät steht, wo Toner und Papier fehlen bis hin zu Fernwartung und Predictive Maintenance«.