Vor allem Einsteiger-Computer und Consumer-Geräte verkaufen sich derzeit schwer. Die Lager in der Distribution seien mehr als gut gefüllt, wie Dietrich Büchner, der seit dem vergangenen Jahr als Business Unit Director der Dynabook Europe für die Geschäfte in der DACH-Region verantwortlich ist, im Gespräch mit ICT CHANNEL berichtete. Dynabook, früher das Notebook-Geschäft von Toshiba, sei zum Glück auf Business-Geräte im höherwertigen Bereich fokussiert, so Büchner. Denn der Markt für Einstiegsgeräte sei aktuell überflutet und hart umkämpft. „Im Entry-Channel herrscht derzeit Krieg“, bringt es der Dynabook-Chef auf den Punkt.
HP ist mit seinen Notebooks im Consumer wie im Professional-Markt aktiv und daher von der schwachen Nachfrage der Privatkunden betroffen. Hartmut Husemann, seit vier Monaten Director Commercial and Consumer Channel bei HP Deutschland, hat sich daher einen schwierigen Zeitpunkt für sein neues Amt ausgesucht.
HPs weltweite Konzernbilanz für das 3. Quartal 2022 weist einen Umsatzrückgang von 4,1 Prozent um auf 14,7 Milliarden Dollar gegenüber dem Vorjahresquartal aus, was der Hersteller vor allem auf den Einbruch im Consumer- und Notebook-Geschäft zurückführt. HPs Personal-Systems-Sparte verkaufte 25 Prozent weniger Geräte. Der Umsatz mit Consumer-Produkten ging im Vergleich zum Vorjahresquartal um 20 Prozent zurück, im Business-Bereich konnte er sogar um 7 Prozent zulegen. Am stärksten war der Einbruch bei Notebooks, hier gingen die Stückzahlen Business wie Consumer um 32 Prozent zurück, der Umsatz um 10 Prozent. Bei Desktops verkaufte HP immerhin ein Prozent mehr, der Umsatz stieg sogar um 13 Prozent.
In HPs wichtigstem Produktbereich sind die Aussichten bis auf weiteres nicht rosig. Aber Husemann gibt sich angesichts der Lagerüberhänge gelassen: „Die gute Nachricht, bei PCs sind wir wieder gut verfügbar“, so sein Kommentar im Gespräch mit ICT CHANNEL. Als Hauptursache des Problems sieht er den relativ schnellen Übergang von den heftigen Lieferengpässen des Vorjahres zu einer aktuell wieder guten Verfügbarkeit während gleichzeitig die Nachfrage eingebrochen sei. Die Herausforderung sei es jetzt, angesichts sinkender Nachfrage den Demand zu steuern, so Husemann: „Jetzt müssen wir abgestimmt mit den Partnern gezielte Aktionen planen.“ Es gehe nicht darum, die Produkte auf Teufel komm raus abzuverkaufen, sondern um gezielte Aktionen wie etwa Bundles für bestimmte Kundengruppen etwa KMU, die nicht allein auf den Preis abzielten.