Vor allem die Vielseitigkeit aktueller NAS-Systeme macht die Geräte für nahezu alle kleinen und mittelständischen Unternehmen zu einer lohnenden Anschaffung. »Business-Kunden können dank der Virtualisierungsmöglichkeiten und den integrierten Produktivitätslösungen ihr komplettes Tagesgeschäft mit einem einzigen NAS abwickeln«, betont Philip Rankers, Produktmanager bei Synology. So kommen die Geräte nicht mehr nur als Speicher- und Backup-Lösung zum Einsatz, sondern stellen Daten für den Fernzugriff für Mitarbeiter im Außeneinsatz oder im Heimbüro bereit, bieten Mail-Server und umfangreiche Kollaborationstools, hosten komplette virtuelle Systeme, etwa für Entwicklungsumgebungen oder in der Firma benötigte Businessapplikationen, und vieles mehr. »NAS bei KMUs nur als reine Storage- und Backup-Lösung einzusetzen, war gestern«, sagt Qnap-Manager Fürlinger: »Das moderne NAS übernimmt alle Daten- und Server-Aufgaben im Unternehmen.«
Diese neuen Einsatzmöglichkeiten und Aufgaben machen jedoch eine Beratung von Kunden durch Fachhändler, Systemhäuser und IT-Dienstleister wichtiger denn je. Sie müssen genau eruieren, welche Anforderungen ein Kunde hat, um ihm eine passgenaue NAS-Lösung aus dem schier unendlichen Angebot empfehlen zu können. Fürlinger rät, beim Verkauf stärker in den Vordergrund zu stellen, welche Konsolidierungsmöglichkeiten sich bieten: »Mit einem NAS können Fachhändler oft viele Probleme eliminieren, weil Funktionen auf einem leistungsstarken System gebündelt werden. Zusammengefasst und zentralisiert ist die IT-Infrastruktur dann leichter administrierbar.«
Das macht es aber auch für den Channel notwendig, sich eingehend mit den Geräten zu befassen. »Für eine ausgiebige Beratung ist das Wissen über alle vorhandenen Funktionen und deren mögliche Abhängigkeit an Hardwarevoraussetzungen essenziell«, sagt Rankers, hebt aber auch hervor, dass sich der Aufwand lohnt: »Mit dem richtigen Wissen über die Möglichkeiten der Software und Hardware lassen sich Rückfragen oder gar Nachbesserungen vermeiden. Händler sind dann in der Lage, dem Kunden vor dem Kauf zusätzliche Lösungen, Services sowie Erweiterungsmöglichkeiten aufzuzeigen und anzubieten.«
Supportleistungen und der Austausch von Geräten oder einzelnen Komponenten sollten für Händler nach Meinung von Rankers zum Standard-Repertoire gehören. »Das Training der Mitarbeiter und das Vorhalten von Fokusprodukten für einen schnellen Vorabaustausch sind natürlich mit Kosten- und Zeitaufwand verbunden, lassen sich aber durch den Verkauf von attraktiven Servicepaketen kompensieren und führen zu einer erhöhten Kundenbindung«, sagt er. Gerade die Kundenbindung und das Folgegeschäft hebt auch Timo Stute, Team Lead Sales der Region Central Europe bei Buffalo, hervor. Er sieht jedoch nicht nur Potenzial im Verkauf weiterer Festplatten, NAS-Lösungen und anderer Geräte, sondern auch in Managed-Service-Modellen. Der Händler könne seinen Kunden das NAS sowie dessen Verwaltung und Wartung als Komplettservice gegen eine monatliche Gebühr anbieten.