funkschau: Welche Anwendungen kann beziehungsweise sollte man als kommunale Anstalt selbst umsetzen? Was muss gegebenenfalls an einen externen Dienstleister abgegeben werden?
Hense: Diese Frage ist unter anderem abhängig von der Größe des Unternehmens und der strategischen Ausrichtung. Ich wähle logischerweise die Perspektive des IT-Verbunds Uelzen mit 40 Mitarbeitern und einem Full-Service-Angebot. Alle öffentlichen Einrichtungen, wie zum Beispiel kommunale Anstalten, sind verpflichtet, wirtschaftlich zu handeln. Dies ist öffentlich transparent und kann von jedermann geprüft werden. Es wird ja bekanntlich mit Steuergeldern agiert. Die Frage beantwortet sich also in einem wesentlichen Teil über die Wirtschaftlichkeit. Beim IT-Verbund war bei Überlegungen zur Telefonie-Lösung auch die Entscheidung zu treffen, ob eigenes Know-how entwickelt oder durch zusätzliches Personal aufgebaut werden soll. Es handelt sich um Spezialwissen bei dem auch Vertretungen für Krankheit und Urlaub oder hoher Arbeitslast sichergestellt werden müssen. In Anbetracht des Nutzens wäre eine Personalaufstockung nicht wirtschaftlich gewesen. Die Herstellung der Ausfallsicherheit durch einen zweiten Standort wäre in unserer Größenordnung nicht finanziell vertretbar gewesen. Für uns ist bei dieser Frage entscheidend, ob Dritte die Aufgabe besser und wirtschaftlicher erledigen können, ohne dass individuelle Anforderungen auf der Strecke bleiben.
funkschau: Auf welche Kriterien kommt es bei der Auswahl des richtigen Partners an?
Hense: Wenn es für diese Frage eine allgemeingültige Schablone gäbe, hätten wir wahrscheinlich tiefe Einschnitte in marktwirtschaftliche Prinzipien zu erwarten. Ich möchte damit sagen, dass die individuelle Ausgangslage einen wesentlichen Einfluss auf die Auswahl des richtigen Partners hat. Im Fall der Telefonie-Lösung haben wir eine öffentliche Ausschreibung durchgeführt. Ein hoch gewichtetes objektives Auswahlkriterium waren die Kosten. Da eine Partnerschaft langfristig ausgelegt ist, war die Zukunftsfähigkeit bei der technischen Lösung und die Unternehmensstrategie des Anbieters von Bedeutung. Als Full-Service-Anbieter für große, mittlere und kleinste Kommunalverwaltungen sind wir die Schnittstelle zwischen den unterschiedlichen Anforderungen und den Anbietern. Wir mussten also einen Partner finden, der in der Lage ist, die unterschiedlichen Bedürfnisse abzudecken. Bei der Auswahl verlassen sich unsere Kunden auf unser Know-how. Nfon hat sich bei diesen Kriterien deutlich von anderen Anbietern abgehoben. Der Vergabeprozess war deshalb unkompliziert. Auch rückblickend betrachtet können wir nachweisen, dass es sich um eine vorbildlich wirtschaftliche Entscheidung handelt und bei unseren Kunden keine Wünsche offen geblieben sind.