Anwenderakzeptanz

"Das haben wir doch schon immer so gemacht"

7. September 2016, 12:20 Uhr | Autor: Stefan Adelmann

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

„Fokus Implementierung“

Eric Kirchner, Accounts Director Expert Partner & Vendor Relations bei Estos
Eric Kirchner, Accounts Director Expert Partner & Vendor Relations bei Estos: "IT-Abteilung und Systemhaus kommt eine wichtige Rolle zu, die weit über die technisch qualifizierte Installation hinausgeht."
© Estos

Hilfestellung bekommen Unternehmen bei diesem Prozess aktuell aus dem Privatumfeld. Immerhin rück-en gerade Generationen in die Arbeitswelt nach, die sehr technikaffin sind und Erfahrung mit zahlreichen Kommunikationsdiensten wie WhatsApp oder Skype gesammelt haben. „UC-Anbieter können die Möglichkeiten der modernen Unternehmenskommunikation am effektivsten über einen Vergleich mit den privat genutzten Kommunikationskanälen und -diensten sowie den privaten Geräten nahebringen“, erklärt Ferre-Hernandez im Gespräch mit funkschau.

Dennoch ist Vorsicht geboten. Man könne nicht sagen „Ich führe jetzt mal ein und wenn ich Glück habe, habt ihr zu Hause damit schon gearbeitet“, warnt Crueger. Immerhin ist die Motivation der einzelnen Anwendungen im Privatleben eine andere. Sicherlich sind die grundlegenden Funktionen in vielen Fällen schon bekannt, nicht jedoch, wie sich diese in die Arbeitsabläufe fügen können. „Daher wird es in Zukunft weniger Schulungen mit dem Fokus auf Funktionserklärung als auf die Implementierung einzelner Prozesse in den täglichen Workflow geben“, sagt King. Erst wenn dem Mitarbeiter der Nutzen und die Vielseitigkeit einer solchen Applikation klar seien, werde er versuchen, einzelne Funktionen in sein tägliches Arbeiten einzubauen.

Unternehmen dürfen die Kommunikation im Zuge der Einführung von Unified Communications-Projekten nicht unterschätzen. Gleichzeitig bleiben aber auch die Wahl der Lösung und ihre technische Umsetzung  wichtig Faktoren in Hinblick auf die Anwenderakzeptanz. „Die Usability der täglichen Arbeitswerkzeuge ist für die Anwender der Schlüssel zum Erfolg“, bestätigt Kirchner. „Wenn neue Werkzeuge leicht handhabbar sind und einen erkennbaren Nutzen liefern, werden sie diese akzeptieren und gerne einsetzen. Die empfundenen Einstiegshürden sinken deutlich.“ Bestenfalls wirkt sich der reibungsfreie Gebrauch also positiv aus, meistens setzen ihn die Anwender jedoch voraus. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass Störungen die Einsatzbereitschaft umso gravierender beeinflussen. Gesprächsabbrüche, Knattern in der Leitung oder eine mäßige Performance der Applikation: „In so einem Fall würde sich Misstrauen gegenüber dem System breitmachen und der eine oder andere wünschte sich die alte Infrastruktur zurück“, prognostiziert King.

Alle Mitarbeiter adressieren

So noch nicht geschehen, müssen Unternehmen also ein Umdenken anstoßen. UCC-Projekte sollten keine reinen IT-Projekte sein, wie Kirchner gegenüber funkschau erklärt, sondern als ein Element der Organisationsentwicklung und Digitalen Transformation verstanden und bereichsübergreifend entwickelt sowie eingeführt werden. „Der typische Anwender ist in der Regel nämlich kein IT-Experte und benötigt in dieser Situation Unterstützung“, führt Crueger weiter aus. „Entscheidend ist dann, dass der User den Mehrwert des neuen Systems erkennt. Diesen Mehrwert wiederum in die Abteilungen zu tragen, wird zusehends zur Aufgabe der IT sowie ihrer Systemhaus-Partner: „UCC steht für Unified Communications & Collabortaion, somit geht es nicht um den Einzelnen, sondern um eine verbesserte und effizientere Kommunikation für alle Unternehmensmitglieder.“

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