Die letzten zwei Jahre haben hybride Arbeitsweisen befördert. Dieser Wandel schlägt sich nun auch auf Umsatzzahlen nieder. Das Telekommunikationsunternehmen Ecotel berichtet im funkschau-Interview über die Entwicklung der im Jahr 2021 vorgestellten Cloud-Services im Geschäftskunden-Segment.
funkschau: Herr Jansen, Ecotel hat im vergangenen Mai seine Unternehmenszahlen für das erste Quartal 2022 vorgelegt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg der Konzernumsatz von 20,4 Millionen Euro auf 27,2 Millionen Euro. Welche Segmente trugen hier primär zu dieser Entwicklung bei?
Oliver Jansen: Zu dem erfreulichen Umsatzwachstum im ersten Quartal 2022 trugen insbesondere die Segmente Easybell und Ecotel Wholesale bei. Die Ecotel Gruppe konnte vor allem den Rohertrag im Quartalsvergleich deutlich steigern, was zunehmend auf die erfolgreiche Skalierung der Produktpalette zurückzuführen ist.
funkschau: Welche Rolle spielten dabei die im Jahr 2021 vorgestellten Cloud-Services an der Geschäftsentwicklung im Segment der Business-Kunden?
Jansen: Cloud-Services sind im Segment Easybell bereits seit einigen Jahren die Treiber für das Wachstum. Im Segment Ecotel Geschäftskunden wurde im Jahr 2021 eine neue Fokussierung auf Cloud-Produkte durchgeführt. Hierzu zählen Produkte wie die neu entwickelte Cloud-Telefonielösung „Ecotel Cloud Phone“.
Für die nahtlose Integration der Ecotel Cloud-Telefonanlage in UCC Tools wird die gemeinsame Lösung „Ringcentral mit Ecotel Cloud UCC“ in Zusammenarbeit mit dem Partner Ringcentral angeboten. Wichtige Unterschiede zu anderen Angeboten sind dabei eine einheitliche Vertragsgestaltung nach deutschem Recht und die Einrichtung der Sprachpriorisierung in Verbindung mit den optionalen Ecotel-Datenleitungen.
Diese Cloud-Produkte sind bei Ecotel zum Teil auch als Teil einer Gesamtleistung zu verstehen und erhöhen die Wertschöpfung bei den Kunden beziehungsweise auf der von Ecotel gemanagten Leitung. Der Anteil am Gesamtumsatz ist im unteren einstelligen Prozentbereich, daher wird das erwartete Wachstum bei diesen Services noch wesentlich und positiv zur Entwicklung beitragen können.
funkschau: Wie haben sich generell Angebote für Cloud-Telefonie durch die vermehrte Arbeit im Homeoffice während der Pandemie verändert?
Jansen: Um den Anforderungen von mobilen Arbeitsplätzen im Büro, Homeoffice oder unterwegs zu entsprechen, werden neben der Cloud-Telefonie zusätzliche Kollaboration-Tools mit Videokonferenz und Chat benötigt.
Diese müssen zudem über wechselnde Endgeräte – wie private und Firmen-Handys, Notebook und Tablet – genutzt werden. Der parallele Einsatz von verschiedenen Apps und Lösungen führt jedoch nicht selten zu System-Abbrüchen und Produktivitätseinbußen.
Daher geht der Trend zu integrierten Lösungen, welche die Komplexität der Anwendungen reduzieren und die notwendigen Funktionalitäten in einem Tool und aus einer Hand vereinen. Damit werden nicht nur die Anwendungsszenarien verbreitert, sondern auch die Weiterentwicklung von neuen Features wie zum Beispiel die Anbindung von Social Media-Diensten gefördert.
Daneben spielt der Aspekt der Sicherheit eine immer wichtigere Rolle. Gefragt sind Lösungen, die mit zusätzlichen Security-Optionen und Qualitätssicherungsmerkmalen (QoS) ausgestattet sind.