funkschau-Serie Digitalpioniere

Digitalisierung ist kein Selbstzweck

13. November 2017, 15:18 Uhr | Redaktion
"Mit der Digitalisierung geht ein Wandel einher, der zahlreiche Lebens- und Arbeitsbereiche verändert", sagt Björn Blatt.
© Zenzen | Shutterstock

Wie werden sich Unternehmen künftig aufstellen müssen? Wie verwundbar ist eine digitale Gesellschaft? Und welche Bedeutung kommt dem Breitbandausbau zu? Fragen im Zeitalter der Digitalisierung – drei Experten antworten.

Weshalb werden sich in Zukunft große etablierte Organisationen anders aufstellen müssen?

Armin Iskander: Digitalisierung erfolgreich umzusetzen, heißt, seine Organisationsstruktur agiler zu gestalten. Dabei reicht es nicht aus, nur Teilbereiche wie die IT zu einer agilen Einheit umzubauen. Veränderungen müssen alle Unternehmensbereiche umfassen, um effektiver und effizienter zu arbeiten sowie bessere Arbeitsergebnisse zu erzielen. Denn Produkte und Dienstleistungen orientieren sich an den Bedürfnissen der Kunden. Ändert der Kunde seine Anforderungen, muss sich das Unternehmen flexibel und dynamisch anpassen. Tut es das nicht, wird der Kunde sich Alternativen suchen. Derselbe Effekt gilt für Mitarbeiter. Nur agile Unternehmen, die auf neue Führungsmethoden und Arbeitstools setzen, spielen beim War of Talent eine Rolle. Viele der großen Player haben den Zusammenhang zwischen Digitalisierung und Agilität inzwischen verstanden.

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Björn Blatt, Readypartner
Björn Blatt, Geschäftsführer von Readypartner und Experte für Digital-Strategie und digitale Wirtschaft
© Readypartner

Björn Blatt: Mit der Digitalisierung geht ein Wandel einher, der zahlreiche Lebens- und Arbeitsbereiche verändert. Neben der Automatisierung von Prozessen und Produktionsabläufen, der Etablierung moderner Kommunikationsmittel sowie -formen und den Anforderungen der Mitarbeiter beeinflusst die Digitale Transformation auch die bisherigen Organisationen. Die Entwicklung digitaler Strukturen stärkt die interne Vernetzung und treibt so die Entstehung neuer Geschäftsideen, das Wachstum der Wirtschaft und die gesellschaftliche Weiterentwicklung voran. Big Data und Cloud-Computing rücken mehr und mehr in den Mittelpunkt der Unternehmen und ermöglichen weitere Chancen. Es gilt, diese zu erkennen und zu ergreifen, um der steigenden Anzahl an Wettbewerbern gewachsen zu sein.

Kai Höhmann: Mehrjährige Entwicklungszyklen, Strategieentscheidungen zu Veränderungen des Geschäftsmodells, die spät oder gar nicht fallen, Chancen, die sich aus dem Digitalen Wandel ergeben nicht zu nutzen: Solche Management-Fehler kann sich heute kein Unternehmen mehr leisten. In vielen Branchen, aber auch in der Gesellschaft, nimmt die Veränderungsgeschwindigkeit mit der Digitalen Transformation rapide zu. Das bedeutet: Auch Organisationen müssen veränderungsfähig sein, wenn sie eine Zukunft haben wollen. Wer den Anschluss an die Märkte nicht verlieren will, muss für seine Organisation eine solide Digitalisierungsstrategie entwickeln, die sich an Geschäftszielen und Investitionsvolumen, an Chancen und Risiken orientiert und in einem wettbewerbsorientierten Zeithorizont umzusetzen ist. Aber: Digitalisierung ist kein Selbstzweck, sondern muss immer im Zeichen einer nachhaltigen Wertschöpfung stehen.


  1. Digitalisierung ist kein Selbstzweck
  2. "Die fehlende Bandbreite ist der neue Bottleneck der Digitalisierung"
  3. "Wir dürfen uns nicht allein auf Algorithmen und Automatisierung verlassen"

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