Hackerangriffe wie jüngst auf den französischen Sender TV5 Monde oder im Januar auf den Deutschen Bundestag zeigen: Bei der IT-Sicherheit besteht dringender Handlungsbedarf. Das bestätigt auch eine Umfrage des IT-Dienstleisters Cema vom März 2015. Die Hälfte der Unternehmen ist nicht ausreichend gegen Angriffe geschützt.
Zwar gab "nur" jedes fünfte Unternehmen an, bereits einmal Opfer eines Hackerangriffs geworden zu sein. Doch die Dunkelziffer liegt weitaus höher. Denn: Über die Hälfte der Befragten wissen nicht, ob das Firmennetz schon mal gehackt wurde. Ohne erkennbare Spuren oder nachweislichen Schaden ist ein solcher Angriff nicht identifizierbar und damit bleiben die bestehenden Sicherheitslücken im Verborgenen - bis zur nächsten Attacke.
IT-Sicherheit als schwarzes Loch
Die Ergebnisse der Umfrage unter Geschäftsführern, IT-Verantwortlichen und Sicherheitsbeauftragten mittelständischer Firmen im Rahmen des CEMA-Forums "IT-Security" spiegeln die Einschätzung von Matthias Rabeneck wider: "Trends wie Social-Media, Big-Data, Mobility, Industrie 4.0 oder Cloud machen die einst gut abgeschotteten Firmennetzwerke löchrig und damit verwundbar. Kaum ein Unternehmen kann daher die eigene Sicherheit noch zuverlässig einschätzen", erklärt der Chief Technology Officer der Cema. Auch weil die unkontrollierte geschäftliche Nutzung von Apps aus dem Internet durch Mitarbeiter sowie die teilweise gravierenden Sicherheitsmängel in gängigen Softwareprodukten die Unübersichtlichkeit noch verschärfen.
So beurteilen gerade mal rund 10 Prozent der Befragten ihr Unternehmen als ausreichend gegen Angriffe geschützt. Im Gegensatz dazu bewertet knapp die Hälfte (48 Prozent) die bestehenden Schutzvorkehrungen als ungenügend und 42 Prozent können über die Effektivität der Maßnahmen nur mutmaßen. Vor diesem Hintergrund lehnen rund 75 Prozent der Unternehmen die Nutzung einer externen Cloud für Geschäftsprozesse strikt ab. Sie wollen kein weiteres Einfallstor für potenzielle Sicherheitsrisiken aufmachen.