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Klares Ziel Marktführerschaft

HPE und Juniper formen neuen Netzwerk-Giganten

11. Januar 2024, 7:53 Uhr | Michaela Wurm

HPE-CEO Antonio Neri (links) und Rami Rahim, Chef von Juniper Networks, auf der gemeinsamen Pressekonferenz zur Übernahme

Durch HPEs Übernahme von Juniper Networks werden die Karten im Netzwerkmarkt neu gemischt. Mit der Zusammenlegung der Portfolios und der Partner-Ökosysteme will HPE-CEO Antonio Neri einen schlagkräftigen Konkurrenten gegen Cisco schmieden. Ziel sei es, „die Nummer eins“ zu werden.

14 Milliarden US-Dollar lässt sich Hewlett Packard Enterprise (HPE) den Kauf von Juniper Networks kosten. Knapp zehn Jahre nach der Übernahme von Aruba baut der IT-Riese damit seine Netzwerksparte noch einmal deutlich aus.

Durch den Zusammenschluss mit Juniper wird HPE zu einer Größe im Netzwerkmarkt, die es mit Platzhirsch Cisco aufnehmen will. Das machte HPE-CEO Antonio Neri in der ersten gemeinsamen Pressekonfernenz mit Juniper-Chef Rami Rahim deutlich: „Wir wollen die Nummer eins bei allem sein, was wir tun. Wir verändern die Networking Industry.“

Der Deal werde aber auch HPE verändern, so Neri. „Mit der Übernahme von Juniper wird HPE eine neue Firma. Das Netzwerkgeschäft wird zentral für alles, was wir sonst noch tun werden."

Die Erwartungen sind hoch. Das Netzwerkgeschäft von HPE soll sich durch die Übernahme verdoppeln, HPEs Portfoliomix sich hin zu wachstumsstärkeren Lösungen verschieben.

Neri und Rahim betonten die enormen Vorteile, die sie sich von einem gebündelten Portfolio versprechen. Rahim strich vor allem Junipers KI-Fähigkeiten heraus, die HPEs Aruba-Geschäft auf ein neues Level heben könnten. Auch Junipers Security-Portfolio spiele bei dem Deal eine wichtige Rolle. „Security geht vom Client in die Cloud und hier kommen HPEs Kompetenzen ins Spiel“, so Rahim. Denn auch immer mehr von Junipers Kunden wollten as-a-Service und Consumption-based Business.

Überschneidungen sehen beide hingegen nur wenige, die Portfolios seien vielmehr komplementär. „Ich sehe hier große Chancen, die Cloud-native Welt mit der AI-nativen Welt zu verbinden“; so Neri – „das wird das kompletteste Portfolio in der Networking-Welt.“

Juniper Networks gehört weltweit zu den führenden Anbietern von Routern und Switches. Der Cisco-Konkurrent ist außerdem im Geschäft mit Firewall-Produkten und Security-Ausrüstung für Rechenzentren aktiv. Juniper hatte ursprünglich seine Stärke im Service-Provider-Segment. Inzwischen macht das Unternehmen aber deutlich mehr Geschäft mit Enterprise-Networking-Kunden. Durch den Kauf von Mist Systems 2019 hat sich der Anbieter mit seiner KI-gesteuerten „Mist“-Plattform zudem erfolgreich gegen Ciscos „Meraki“ und die Edge Services Platform (ESP) von HPE Aruba platziert.

Aus zwei Channels wird einer

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Ein wichtiges Asset bei dem Deal dürfte auch die Kombination der beiden Channels sein. Wobei HPE hier deutlich breiter aufgestellt ist. Neri betonte in der Pressekonferenz auch, dass Juniper mit der Integration Zugang zu den Kronjuwelen von HPE bekomme, dem Partner-Netzwerk.

HPE hat laut Neri 200.000 Partner weltweit und sei vor allem außerhalb des US-Marktes vertrieblich stärker aufgestellt als Juniper. 95 Prozent des Aruba Business gehe zudem bereits über den Channel.

Bei den Distributoren gibt es zumindest in Deutschland keine Überschneidungen. Während HPE über die drei Broadliner Also, Ingram Micro und TD Synnex verkauft, hat Juniper Vertriebsvereinbarungen mit Arrow, Westcon und Nuvias/Infinigate.

Dopplungen düfte es aber bei den Partnern in Deutschland geben. Viele Juniper-Partner sind auch Partner von HPE oder gar von HPE Aruba. Nicht nur die Vereinigung beider Portfolios in einer Roadmap wird daher recht schnell gehen, sondern auch die Zusammenlegung der Partnerprogramme.