Durch den strategischen Zusammenschluss mit Cosanta stärkt Plusserver seine Security-Kompetenz. Was bringt Cosanta mit?
Andreas Kadler: Das Portfolio von Cosanta ergänzt unser Angebot an souveränen Cloud-Lösungen optimal. Denn angesichts der steigenden Bedrohungslage und vor dem Hintergrund geopolitischer Spannungen ist nicht nur die Frage nach der Betriebs- und Datenhoheit, sondern auch nach geeigneten Maßnahmen zur Absicherung digitaler Workloads essenziell für die Zukunftsfähigkeit unserer Kunden.
Hier sehen wir insbesondere ein Security Operations Center (SOC) als zentralen Baustein, um Resilienz vor Cybergefahren und Reaktionsfähigkeit im Incident-Fall zu schaffen. Die Stärke von Cosanta liegt darin, mit den Kunden sowohl eine umfassende Sicherheitsstrategie zu entwickeln als auch effektive Lösungen für einen sicheren IT-Betrieb umzusetzen.
Die Managed-IT-Security-Services von Cosanta richten sich ebenso wie die souveränen Cloud- und Hosting-Lösungen von Plusserver vor allem an den Mittelstand. Unsere Kunden erhalten einen effektiven Schutz des operativen IT-Betriebs gegen Cyber-Risiken.
Wie kann das Kerngeschäft von Plusserver mit Cloud-Services von dem Joint Venture profitieren?
Kadler: Mit der Integration von Cosanta als Spezialist für IT-Sicherheit richten wir uns gezielt auf die Bedürfnisse des Marktes aus. Im Kern geht es darum, unseren Kunden eine umfassende Digitalisierungsplattform aus einer Hand zur Verfügung zu stellen. Denn wer IT-Modernisierung sagt, muss auch IT-Security sagen. In beiden Punkten können wir mit unserem ganzheitlichen Managed-Service-Konzept die interne IT des Kunden entlasten. Aufgrund des anhaltenden IT-Fachkräftemangels ist es für viele Unternehmen schwierig, von einer modernisierten, sicheren und zukunftsfähigen Infrastruktur zu profitieren.
Laut Mitteilung bleiben Hosting- und Security-Bereich organisatorisch getrennt. Ist beabsichtigt, die Managed IT-Security Services von Cosanta künftig auch aus den Rechenzentren von Plusserver zu erbringen?
Kadler: Die organisatorische Trennung der Bereiche Hosting und Security ermöglicht es uns, beide Geschäftsfelder individuell weiterzuentwickeln und auf die jeweilige Marktdynamik und spezifische Anforderungen auszurichten. Für unsere Kunden bleiben Ansprechpartner, Prozesse und Supportstrukturen unverändert. Das bedeutet auch, dass für alle Cloud- und Security-Services weiterhin das Label „Made in Germany“ gilt. Die Mitarbeiter des SOC sitzen alle in Deutschland, ebenso werden die Security-Tools in deutschen Rechenzentren gehostet. Cosanta nutzt aktuell noch andere deutsche Rechenzentrums-Partner, doch ist die Migration in ein Plusserver-Rechenzentrum geplant.
Vermarktet Cosanta seine Services über Partner? Und wenn ja, gibt es Überschneidungen mit dem Partner-Netzwerk von Plusserver oder sind das größtenteils neue Partner?
Kadler: Cosanta erbringt die IT-Security Services aus dem eigenen SOC. Da die Schutzbedarfsfeststellung, Sicherheitsberatung und Umsetzung von Maßnahmen kunden- und bedarfsspezifisch sind, ist eine umfassende Vermarktung über Partner grundsätzlich schwer darstellbar. Eine Kooperation mit Plusserver-Partnern erfolgt jedoch in standardisierbaren Servicebereichen oder Beratungsleistungen.
Cosanta wird ja als eigenständige Tochtergesellschaft von Plusserver integriert. Bleiben die Vertriebskanäle getrennt oder ist beabsichtigt, diese zu integrieren, um den Partnern gemeinsame Angebote machen zu können?
Kadler: Plusserver und Cosanta können durch die Kombination der Serviceportfolios den Kunden erweiterte Mehrwerte für deren digitale Leistungsfähigkeit bieten. Durch eine abgestimmte Go-to-Market-Strategie werden fallabhängig Experten von Plusserver und Cosanta gemeinsam mit den Kunden an optimalen Lösungen aus Hosting- und Security-Services arbeiten. Dabei behalten beide Gesellschaften stets ihre individuelle Expertenrolle in den jeweiligen Fachbereichen.