Nach dem Homeoffice

Grundstein der modernen Arbeitswelt

18. September 2020, 14:08 Uhr | Stefan Adelmann
© Tierney | AdobeStock

Der Homeoffice-Boom im Zuge der Corona-Pandemie wird die Wirtschaft nachhaltig prägen – auch wenn die Arbeit fernab von Büro und Kaffeeküche nicht nur Befürworter hat. Ob aber Für oder Wider, feststeht, dass viele von mehr Flexibilität und moderner Arbeitsinfrastruktur profitieren können.

Nicht wenige Betriebe haben in den vergangenen Wochen und Monaten Neuland betreten. Sie mussten ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgrund der Anforderungen im Zuge der Corona-Pandemie teils innerhalb kürzester Zeit und ohne große Vorbereitung ins Homeoffice senden – und das oftmals, ohne zuvor Erfahrungen mit dezentraler Arbeit gesammelt zu haben. Trotz der zahlreichen Herausforderungen hat diese Corona-konforme Strategie, wo umsetzbar, rückblickend aber erstaunlich gut funktioniert. Der Betrieb wurde aufrechterhalten, so mancher kritische Manager eines Besseren belehrt und eine nicht unerhebliche Anzahl an Unternehmen und ihre Mitarbeiter haben hervorragende Erfahrungen mit der Heimarbeit gesammelt.

Doch jetzt stellt sich die Frage, was es mit diesen gemachten, wertvollen Erfahrungen anzustellen gilt. Zwar liegt der Anteil der Homeoffice-Arbeiter nach wie vor deutlich über dem Stand vor dem Ausbruch der Pandemie. Doch der Trend ist rückläufig. »Einige Unternehmen sind sehr vorsichtig, sind bereits ins Büro zurückgekehrt oder kehren aktuell zurück«, berichtet Christian Malzacher, der das Geschäftsfeld Modern Workplace bei Bechtle verantwortet. Die Welt habe sich in den letzten Monaten nicht einfach von links nach rechts gedreht. Denn auch wenn ein Großteil der Beschäftigten auch nach der Pandemie mehr von zu Hause aus arbeiten möchte, wie eine aktuelle Studie des Bayerischen Forschungsinstituts für Digitale Transformation aufzeigt, befürchtet ebenfalls die Mehrzahl des Befragten, dass ihre Unternehmen die Möglichkeiten schnell wieder einschränken könnten.

Hier kollidieren nicht selten die Auffassungen von Mitarbeitern und Management. Immerhin ist längst nicht jeder vom Konzept Homeoffice überzeugt. So erklärte Netflix-CEO Reed Hastings kürzlich gegenüber dem Wallstreet Journal, dass er keine Vorteile in der Arbeit von zu Hause erkenne. Er ist nicht der einzige Kritiker. Thomas Knüwer, Gründer der Digitalberatung kpunktnull, bezeichnet die »Zementierung des Homeoffice als Standardeinstellung der Büroarbeitswelt« in einem Blog-Beitrag gar als »größten Managementfehler des Jahres«. Er kreidet an, dass Homeoffice in Hinblick auf eine räumliche Trennung von Arbeit und Privatleben vor allem für Bestverdiener geeignet sei, dass eine zunehmende Heimarbeit eine Erosion der Unternehmenskultur zur Folge hätte und nicht zuletzt, dass das Konzept der eigenen Karriere im Wege stehen würde, da sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über Remote-Arbeit nur noch schwer beweisen und für sich werben könnten.

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