Nach dem Homeoffice

Grundstein der modernen Arbeitswelt

18. September 2020, 14:08 Uhr | Stefan Adelmann

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Professionalisierung der Homeoffice-Arbeitsplätze

Für den Channel sind dies vielversprechende Aussichten. Immerhin sind die Abverkäufe von mobilen Endgeräten, von Webcams und Headsets im Zuge des Homeoffice-Booms geradezu explodiert. Modernisieren Unternehmen ihre Infrastruktur weiter, könnte sich das Kaufinteresse auf hohem Niveau einpendeln. »Viele Unternehmen professionalisieren die Ausstattung der Homeoffice-Arbeitsplätze« derzeit, wie Gerith Günther, Head of Commercial Sales bei Acer, berichtet. Die Nachfrage nach Notebooks sei beispielsweise ungebrochen hoch. »Viele große Unternehmen haben langfristige Homeoffice-Regelungen vereinbart. Ich gehe davon aus, dass auch konservative Unternehmen mittelfristig nachziehen müssen, schon um als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben.« Mobile Endgeräte sind jedoch nur der eine Aspekt. Gerade in den jetzt folgenden Schritten wird es für viele IT-Abteilungen vor allem darum gehen, die kurzfristig errichtete Infrastruktur zu konsolidieren, zukunftssicher zu gestalten und nicht zuletzt für die nötige Cybersecurity zu sorgen. Denn im Zuge des vielfachen Wechsels ins Homeoffice und immer komplexerer, dezentraler IT-Landschaften hat sich auch die Bedrohungslage weiter zugespitzt. So befürchtet mehr als die Hälfte der durch den Netzbetreiber AT&T befragten 800 Sicherheitsbeauftragten, dass die Arbeit aus dem Homeoffice ihr Unternehmen anfälliger für Cyberangriffe macht. Unter großen Firmen mit mehr als 5.000 Mitarbeitern sind es sogar 70 Prozent, die diese Auffassung teilen. »Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass sämtliche Arbeitsformen – unabhängig davon, ob die Mitarbeiter von zuhause aus, im Büro oder unterwegs arbeiten – den gleichen, hohen Sicherheitsanforderungen gerecht werden«, unterstreicht Schipany. Aber auch eine regelmäßige Schulung der Mitarbeiter sei notwendig. Immerhin gilt nicht zwangsläufig die Technik, sondern allen voran der Mensch selbst als größtes Risiko im Homeoffice. Nicht gesperrte Bildschirme, private Daten auf Firmengeräten, Firmendaten auf Privatgeräten, der unbedarfte Klick auf Phising-Mails – außerhalb des Unternehmensnetzwerks sind etwaige Gefahren besonders schwerwiegend und die Verantwortung aller Mitarbeiter somit entsprechend groß. Sie müssen daher nicht nur mit den nötigen Werkzeugen ausgerüstet, sondern auch für deren sicheren Einsatz geschult und vorbereitet werden.

Ein klarer Trend
Nicht in jedem Unternehmen werden flexible Arbeitsstrukturen nach der Corona-Krise zum Alltag werden. Es zeichnet sich jedoch bereits ab, dass in vielen Führungsabteilungen ein Umdenken stattgefunden hat. Die Idee Homeoffice hat in den vergangenen Monaten unter Beweis gestellt, dass sie funktioniert, dass die Produktivität wider die oftmalige Erwartung nicht sinkt und dass Teams auch an verschiedenen Orten erfolgreich zusammenarbeiten können. Jetzt gilt es, die geschaffene Basis in langfristige Digital-Workplace-Konzepte umzusetzen. Thomas Ströbele, Geschäftsführer des Systemhauses YourIT, sieht einen »ganz klaren Trend«, wie er kürzlich im Gespräch mit ICT CHANNEL sagte. Aber diesen müsse man lenken, nicht nur den Arbeitsplatz einrichten, sondern die gesamten Prozesse angehen.

Systemhäuser befinden sich im Zuge dieser Entwicklung in einer hervorragenden Position, die Brücken zwischen den IT-Inseln zu schlagen, ihre Kunden gleichzeitig in Hinblick auf ein erfolgreiches Change Management zu beraten und sie zu begleiten. Denn der digitale Arbeitsplatz müsse stetig weiterentwickelt werden, erklärte Martin Holzner, Vorstand des IT-Dienstleisters IF Tech, gegenüber ICT CHANNEL. »Unserer Ansicht nach muss man das gemeinsam mit dem Kunden ganzheitlich angehen: den digitalen Arbeitsplatz, das Digitalisieren der Prozesse im Unternehmen, aber auch wie die neue Art der Kommunikation im Unternehmen verankert werden kann.«

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

  1. Grundstein der modernen Arbeitswelt
  2. Zeitlich limitierter Boom?
  3. Professionalisierung der Homeoffice-Arbeitsplätze

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Bechtle Softwarelösungen GmbH

Weitere Artikel zu Dynabook Europe GmbH

Weitere Artikel zu Acerdon GmbH

Weitere Artikel zu RZ-Betreiber

Weitere Artikel zu UCC

Weitere Artikel zu nLighten

Matchmaker+